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Wertvolle Freundschaft

Von Ingrid Jope

Manchmal kostet es mich einiges an Überwindung. Wenn an einem Abend mal keine Behördenpost zur Erledigung ansteht, mir kein Abgabetermin im Nacken sitzt, kein Elternabend stattfindet und auch kein Treffen in der Gemeinde, wenn keines der Kinder Fieber hat oder Husten oder Albträume oder einfach nur Einschlafschwierigkeiten, kein wichtiges Telefonat Aufmerksamkeit fordert – dann lasse ich beim feierabendlichen Zusammensinken auf unseren Polstermöbeln gern mal die aufschiebbare Arbeit Arbeit sein. Bei Wäschebergen und Nadel-und-Faden-Reparaturen besteht schließlich keine akute Fluchtgefahr.

Dann widerstehe ich der Versuchung namens Fernbedienung und greife stattdessen zu einem der vielen Bücher auf meinem Stapel. Gute Lektüre hilft mir, aus dem Alltag auszusteigen, mal auf andere Gedanken zu kommen. Sie inspiriert mich mehr als das Allermeiste, was aus der Kiste flimmert. Zum Besten gehört für mich gelebtes Leben zwischen zwei Buchdecken.

Zwei davon haben mich in den vergangenen Monaten bereichert: Die Biografie von William Wilberforce und die von John Newton, beides Engländer. Newton hat einen echten Vom-Saulus-zum-Paulus-Lebenslauf: Zunächst brutaler Sklavenkapitän, später Pfarrer und passionierter Prediger der Gnade Gottes. Er war nicht nur der Verfasser des weltweit bekanntesten Chorals „Amazing Grace“, sondern auch Mentor und Wachstumshelfer für Schlüsselpersonen seiner Zeit in Kirche und Politik. William Wilberforce war kein Prediger, sondern schnöder Politiker. Mehr als zwei Jahrzehnte lang setzte er sich im britischen Unterhaus für die Abschaffung von Sklavenhandel und Sklaverei ein. Er verwirklichte damit auf politischer Ebene, wovon Newton so leidenschaftlich predigte. Wilberforce kämpfte unermüdlich dafür, das Herzensanliegen seines Freundes in praktische Gesetze und tatsächliches Handeln zu übersetzen. Newton wiederum war ein entscheidender Mentor und unerlässliche Inspirationsquelle für seinen jüngeren Freund. Ohne ihn hätte es Wilberforce‘ Lebenswerk nicht gegeben. So unterschiedlich die Betätigungsfelder der beiden Männer waren, ihre Freundschaft zueinander stärkte ihre jeweilige Lebensberufung. Ohne den einen hätte es die Leistung des jeweils anderen nicht gegeben. An diesem Punkt hat ihr Leben viel mit mir zu tun.

Gute Freundinnen helfen mir, meine Berufung zu entdecken, zu entfalten und nachzujustieren, wenn der Alltag mir das Ruder aus der Hand gerissen hat. Bücher selbst können in gewissem Maß solche Freunde sein. Aber es braucht auch Exemplare aus Fleisch und Blut. Die Freundin, die ich anrufen kann, wenn mir das Wasser bis zum Halse steht. Die mir zuhört und gute Fragen stellt, mir Gedankenblitze schenkt, mich begleitet, für mich betet, die mir hilft, meinen Lebensmarathon nicht mittendrin aufzugeben. Freundinnen helfen einander, das ureigene Leben zu leben, das Gott sich gedacht hat, als er sie geschaffen hat. So knapp bemessen die Zeit auch ist – es lohnt sich immer, eine oder wenige solcher Freundschaften zu pflegen. Das Problem der Langeweile hatten Wilberforce und Newton garantiert nicht, aber sie wussten um den Wert von tiefgehenden Beziehungen.

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Unbekannte Personen der Bibel: Urija ben Schemaja

von Dr. Ulrich Wendel

Hat Gott seinen Diener vernachlässigt?

„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ heißt ein erfolgreich verfilmter Roman, und es gab schon immer viele Menschen, die ihr eigenes Leben so beschreiben würden. Auch in der Bibel bildet sich die Ungerechtigkeit der Lebensschicksale häufig ab. Urija ben Schemaja ist so einer, dem das Leben offenbar unfair mitgespielt hat.

Urija war ein Zeitgenosse des Propheten Jeremia. Er stammte aus Kirjat-Jearim, einer Stadt, die gut 25 Kilometer von Jeremias Heimatort Anatot entfernt lag. Beide Männer hatten viel gemeinsam: Sie lebten unter demselben König, Jojakim. Wie Jeremia war auch Urija ein Prophet – und sie hatten dieselbe Botschaft: Sie sprachen im Namen Gottes gegen das Land Juda und die Mächtigen in Jerusalem, denn diese hatten Gottes Wege verlassen.

Für diese mutige Botschaft musste Urija einen hohen Preis bezahlen. Nichts war damals verwerflicher als die göttlichen Vorzüge von Jerusalem in Frage zu stellen. König Jojakim plante Urijas Hinrichtung. Der Prophet erfuhr davon und floh nach Ägypten. Doch Jojakim hatte politische Verbindungen dorthin. Er schickte ein Kommando hinterher, ließ Urija zurückholen, mit dem Schwert hinrichten und seinen Leichnam unehrenhaft verscharren (die Geschichte steht in Jeremia 26,20-24).

Kollege Jeremia stand in der gleichen Gefahr. Doch er hatte einen einflussreichen Beamten des Königshofes hinter sich stehen, der seine Hand über ihn hielt. So kam Jeremia mit dem Leben davon, und das mehr als einmal. Urija aber hatte niemanden auf seiner Seite. Und auch Gott schützte ihn nicht. So viel zum Thema Gerechtigkeit.

Keine falschen Schuldzuweisungen!

Manche Bibelausleger machen Urija zum Vorwurf, dass er nach Ägypten geflohen ist. Anstatt sich auf Gott zu verlassen, habe er selbst für seinen Schutz sorgen wollen. Doch diese Erklärung ist wohl nur ein Versuch, die drängende Frage nach der Gerechtigkeit zu übertünchen. Der biblische Bericht hat an der Flucht von Uirja nichts auszusetzen. Im Gegenteil – auch Jeremia musste sich in einer bestimmten Situation einmal vor König Jojakim verstecken. Der Bericht kommentiert das mit den Worten, dass Gott selbst ihn – den fliehenden Propheten – verborgen hielt (Jeremia 36,18). Auch früher schon war es ein Zeichen der Treue zu Gott gewesen, wenn jemand Propheten vor dem rachsüchtigen König versteckte (1. Könige 18,3-4). Man kann also Urija nicht vorwerfen, er sei eigenmächtig davongelaufen und also selbst Schuld an seinem Schicksal.

Wir müssen zunächst einfach anerkennen: Gott behandelt nicht jedes seiner Kinder gleich. Und Gott gibt auch nicht jedes Mal eine Erklärung dafür, warum er seine Leute ungleich behandelt. Wir leben in einer Welt, in der Menschen einander Schaden zufügen, ja einer den anderen tötet. Gott schiebt dem manchmal einen Riegel vor – aber nicht immer. Zuweilen lässt er dem Bösen seinen Lauf, auch wenn das seine Diener das Leben kostet. Auch im Neuen Testament steht beides hart nebeneinander: Der Apostel Petrus wird ins Gefängnis geworfen, aber durch ein Wunder befreit – und kurz vorher ist der Apostel Jakobus geköpft worden, ohne Wunder, ohne Rettung (Apostelgeschichte 12,2-11).

Aus dem Abstand betrachtet

Das einzige, was manchmal (!) hilft: Einen Schritt zurücktreten und das Gesamtbild betrachten. Die Jahre verstreichen lassen und sehen, was zu allerletzt herauskommt. Bei Jeremia war es so: Immer wieder hatte er einflussreiche Fürsprecher, die ihm das Leben retteten. Gott schenkte ihm eine längere Lebenszeit als Urija. Am Ende allerdings war Jeremia dann doch ein Spielball der Judäer, denen er die ganze Zeit treu Gottes Wort gesagt hatte. Sie verschleppten ihn nach Ägypten – wo sich dann sein Weg verliert. Der Überlieferung zufolge wurde er von seinen Landsleuten gesteinigt. Letzten Endes ging es ihm also nicht besser als Urija. Es traf ihn bloß später.

Bei Petrus war es vermutlich ähnlich. Anders als Jakobus war er gerettet worden, doch frühe christliche Historiker sagen, er sei später in Rom hingerichtet worden. Dasselbe Muster also: Auch der, den Gott beschützte, blieb zum Schluss nicht verschont.

Vielleicht ist der Unterschied zwischen Urija und Jeremia doch nicht so groß. Aus menschlicher Perspektive zwar durchaus: Jahre und Jahrzehnte weiterleben dürfen oder nicht, das ist ein Riesenunterschied! Doch am Ende warteten auf beide die Mörder. Und am Ende hieß es für beide auch: Man hat ihnen nicht geglaubt, ihre Botschaft kam nicht an. Am Erfolg gemessen, war Jeremia gescheitert. Urija ebenso – bloß früher. Sein Leben blieb ein Fragment.

Lebenssinn trotz Scherben

Aber es gibt auch Fragmente, die in tieferem Sinn vollständig sind. „Es kommt wohl nur darauf an, ob man dem Fragment unseres Lebens noch ansieht, wie das Ganze eigentlich angelegt und gedacht war und aus welchem Material es besteht. Es gibt schließlich Fragmente … die bedeutsam sind auf Jahrhunderte hinaus, weil ihre Vollendung nur eine göttliche Sache sein kann, also Fragmente, die Fragmente sein müssen … Wenn unser Leben auch nur ein entfernter Abglanz eines solchen Fragmentes ist, … dann wollen wir uns auch über unser fragmentarisches Leben nicht beklagen, sondern daran sogar froh werden.“ Das schrieb Dietrich Bonhoeffer – auch einer, den Gott am Ende nicht beschützt hat, als er seinen Mördern in die Hände fiel.

Zum größeren Bild, aus dem Abstand betrachtet, gehört schließlich auch dies: König Jojakim, der Urija wie einen ehrlosen Verbrecher verscharren ließ, erlitt am Ende dasselbe Schicksal: Seine Leiche sollte den Tieren auf dem Feld vorgeworfen werden (Jeremia 22,19; 36,30). In der Tat – die Bibel erwähnt seinen Tod, aber weder Begräbnis noch Trauer (2. Könige 24,6).

Ist das ausgleichende Gerechtigkeit? Hat jemand wie Urija etwas davon, wenn es am Ende den anderen auch nicht besser geht? Unterm Strich hilft wohl nur das Vertrauen: Auch wenn Menschen einander töten – Gott ist es, der über die Dauer eines Lebens entscheidet. Und an Gott liegt es auch, dass ein Leben erfüllt sein kann, selbst wenn es zu früh endet. Nein, Gott behandelt nicht jeden gleich. Doch seine Zuwendung und Zuneigung sind nicht geringer, auch wenn jemand ein Leben voller Belastungen und Grenzen führen muss.

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Gestaltete Zitate

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Entschämt euch!

Von Pascal Görtz

Ein Freund von mir ist Freelancer. Irgendwas im Bereich „Human Resources“, oder altdeutsch: Personalentwicklung. Bis er arbeiten darf, muss er sich den Mund fusselig reden, Konzepte ins Blaue hinein schreiben und dann eine Menge Geduld aufbringen. Würde ich so häufig wie er mit potentiellen Kunden zu Abend essen, um mir in der Woche drauf telefonisch eine Absage einzuhandeln, mir würde der Appetit vergehen.

Kaltaquise nennt man das. Was auf nichts anderes hinausläuft als auf eine blutige Nase. Für meinen Freund ist Scheitern deshalb eine Alltagserfahrung, die ihn nicht mehr davon abhält, es wieder zu probieren. Ich finde das sehr löblich – nein: beeindruckend. Wie oft lassen wir uns von Misserfolgen der Vergangenheit die Gegenwart erdrücken? Wie viel wagen wir erst gar nicht, weil wir uns das Gefühl des Scheiterns ersparen wollen?

Das Verrückte ist doch: Das Scheitern der Anderen finden wir gar nicht so schlimm. Damit können wir gut umgehen. Dafür haben wir Verständnis. Gegenstände fallen mal runter, Beziehungen entfremden sich, Lebensläufe haben Lücken. Das alles darf passieren. Aber doch MIR nicht! Oder besser noch: Warum gerade MIR? Als sei es ein besonderes Schicksal oder Gottes Strafe, wenn wir die Dinge mal nicht auf die Reihe kriegen.

Niemand kann sich davor schützen, im Leben zu scheitern. Nicht mal Christen. Ich weiß: Das ist ein großer Schock für alle, die dachten, mit Gott würde ihnen so etwas nicht passieren. Andererseits: Wäre das nicht ziemlich arrogant gegenüber all denen, die immer wieder scheitern? Warum machen wir uns nicht mal eins mit denen, die wir vor unseren Augen scheitern sehen, übernehmen unseren Teil der Verantwortung und hören auf, uns selbst zu verurteilen, wenn wir mal straucheln?

Ich will keine Niederlage auf die leichte Schulter nehmen, keine Schuld beschönigen und kein Gefühl verdrängen. Aber das Scheitern in die Mitte des menschlichen Erfahrungsschatzes stellen. Und sagt: Scheitern ist so normal, dafür muss sich niemand schämen.
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Weggeben!

Von Martin Gundlach

Wir haben ein kleines Haus und wenig Platz für Überflüssiges. Trotzdem staut sich bei uns eine Menge, in den Regalen, auf Schränken und in den Zimmerecken. Gerade merken wir, wie befreiend es ist zu entrümpeln. Kaputte und wertlose Dinge zu entsorgen und gut erhaltene an Menschen weiter zu geben, die sie richtig gut gebrauchen können. Wir haben das Gefühl, dass mit dem gewonnenen Platz auch Raum für neue Gedanken entsteht – und dass wir so manche verschütteten Dinge oder Themen überhaupt erst wieder in den Blick bekommen. Deshalb an dieser Stelle zwei Anregungen aus den beiden letzten Wochen.

  • Leben Sie nicht in der Vergangenheit! Hoffen Sie nicht, dass Ihre Kinder irgendwann einmal die alten vergilbten Reclam-Hefte lesen wollen. Ihr altes Telefon reaktivieren? Das Geschirr von Oma übernehmen? Ja, ein oder zwei Nostalgiestücke sind okay. Trennen Sie sich vom Rest. Klamotten, aus denen die Kinder herausgewachsen sind, Spielzeug, mit dem keiner mehr spielt. Weg damit, wenn Sie es nicht mehr brauchen. Es gibt ganze Regale voller Literatur, wie befreiend dieser Schritt ist. Ich weiß das – und trotzdem tue ich mich oft überraschend schwer mit dem Weggeben.
  • Für uns gibt es zwei Optionen: Die schönen Teile verschenken, die unnützen Dinge wegwerfen. Wir verkaufen nichts. Wir fühlen uns beschenkt und schenken weiter. Es gibt momentan so unendlich viel Bedarf im Land bei denen, die als Flüchtlinge zu uns kommen. Ja, Sie können aus Ihrer Entrümpelungstour noch ein paar Euro oder Franken herausholen. Das ist nicht verwerflich und vielleicht im Einzelfall richtig. Sie können sich aber auch überlegen, wer sich drüber freuen würde oder wer diese Dinge wirklich noch gebrauchen kann. Und sie dann fröhlich weiter geben.

Auch andere sind auf dieser Spur unterwegs: „Eines Tages fällt dir auf, dass du 99 Prozent nicht brauchst“, singt Silbermond auf ihrem aktuellen Album in „Leichtes Gepäck“. Das erinnert mich an ein Buch des US-Autors Richard Foster, das ich gelesen habe, als ich Anfang 20 war. In „Leben mit leichtem Gepäck“ geht es um einen Lebensstil, der auf Unnötiges leicht verzichten kann und sich auf Wesentliches konzentriert. Ich werde das Buch heute mit ganz anderen Augen betrachten. (Und seit letzter Woche ist meine Chance gewachsen, dieses Buch auch wieder zu finden.)

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10 Tipps für mehr Leichtigkeit

Von Marietta Steinhöfel

  1. Der Frühjahrsputz steht an – aber sobald alle Fächer ausgeräumt sind, ist die Lust auch schon verflogen. Unser Tipp: Gehen Sie Raum für Raum vor. Alternativ können Sie sich auch mit anderen zusammentun.
  2. „Mehr Sport“ lässt sich schon am Frühstückstisch erledigen: Dazu aufrecht hinsetzen, Arme erst nach vorne und dann nach oben bewegen, sodass sie parallel zum Kopf „stehen“. Seitlich absenken und wiederholen.
  3. Kennen Sie das Verlangen bei den ersten Sonnenstrahlen die Fenster weit aufzureißen? Aber dazu erstmal die Fensterbänke freiräumen? Lästig… Besser: Vorsorglich freie Flächen für Spontanität lassen.
  4. Schenken Sie einem Freund mehr Leichtigkeit: Sie brauchen Umschläge und Papier. Schreiben Sie auf die Umschläge: „Öffne mich, wenn du ein gutes Buch lesen willst“, „… eine gute Mahlzeit brauchst“ oder Ähnliches. Innen geben Sie Ihre Empfehlung ab. So liefern Sie neue Impulse und erleichtern Entscheidungen im Alltag.
  5. „Zucchini-Nudeln“ sind gesünder und kalorienärmer als klassische Pasta. Gewaschene Zucchini mit dem Spiralschneider in Spaghetti-Form bringen, „Zucchinetti“ anschließend kurz in der Sauce ziehen lassen – fertig!
  6. Weniger Suchen: Richten Sie in Ihrer Wohnung feste „Parkplätze“ für Gegenstände wie Brille, Schlüssel oder Geldbeutel ein.
  7. Unnötiger Schmutz beim Bohren lässt sich leicht vermeiden: Kleben Sie eine Haftnotiz unter das Bohrloch und knicken Sie diese nach oben ab. So fällt der Staub direkt in den Knick!
  8. Schweres Gepäck leicht tragen: Ein Rucksack ist schonender als eine Tragetasche – wenn er richtig gepackt ist: Schwere Gegenstände nach unten und „rückennah“ verstauen, Riemen straff ziehen, damit der Rucksack möglich nah am Rücken anliegt.
  9. Dieser Smoothie ist ein Frische-Kick in den Tag: eine Handvoll frischer Blattspinat, eine geschälte reife Banane, ein Apfel (ungeschält), Saft von einer Orange, 200 ml Wasser, etwas Ingwer. Alles ca. eine Minute mixen und genießen.
  10. Den Tag ausklingen lassen: Schreiben Sie jeden Abend drei Dinge auf, die schön waren – für die Sie danken wollen. Und drei Dinge, bei denen Sie Gottes Hilfe und Barmherzigkeit in Anspruch nehmen möchten.

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10 Tipps um verzichten zu lernen

Von Marietta Steinhöfel

  1. „Sieben Wochen ohne Enge“, so lautete das Fastenmotto der Evangelischen Kirche für die Zeit vom 10. Februar bis 26. März im Jahr 2016. Die Aktion ist zwar bereits vorbei, aber das Herz für Mitmenschen zu öffnen – das geht auch außerhalb der Fastenzeit! In diesem Sinne: Seien Sie großzügig mit Liebe, Ressourcen, Geduld!
  2. Jeder kennt sie: die eine Sache, die er gerne tut – per se schlecht ist sie nicht. Aber das Herz sagt: Das nimmt dich viel zu sehr in Anspruch! Wem oder was widmen Sie sich, wenn Sie eine Weile vermeiden, womit Sie sonst zu viel Zeit verbringen?
  3. Aufhören, Herzensanliegen aufzuschieben. „Eigentlich wollte ich meine Nachbarin mal zum Kaffee einladen.“ „Die Familienfotos muss ich dringend mal einkleben!“ Wenn „irgendwann mal“ heute ist, was tun Sie?
  4. Wir trinken ein Glas Wein am Abend, essen Schokolade, reden mit jedem über unser Problem. Kleine Seelentröster, die viel versprechen, aber meist wenig bringen. Sie sind eingeladen loszulassen, woran Ihr Herz festhängt. Vertrauen Sie es stattdessen Gott an – etwa als Brief oder im Gebet.
  5. Auf Luxusgüter verzichten. Autofahren zum Beispiel. Dafür auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder zu Fuß gehen. Das schont die Umwelt und zeigt den Alltag aus einer anderen Perspektive.
  6. Oft verstecken wir uns in unserem gewohnten Umfeld, umgeben uns mit den gleichen Leuten, besuchen dieselben Orte. Verzichten Sie auf Ihre Komfortzone: Gehen Sie auf unbekannte Menschen zu, probieren Sie eine neue Route zum Spazierengehen aus, blicken Sie sich um!
  7. Plastik-Fasten. Eigentlich weiß man’s: Plastik ist alles andere als umweltfreundlich, aber ja so praktisch. Das Experiment: Jute-Beutel statt Plastiktüte, Lebensmittel in mitgebrachten Glasbehältern abfüllen – in vielen Supermärkten ist das schon möglich (www.bund.net/plastikfasten).
  8. Kein (unnötiger) Konsum. Heißt: Nichts kaufen, was Sie nicht (wirklich!) brauchen. Einfach mal vorbeigehen, an dem, was uns in den funkelnden Fußgängerzonen lockt.
  9. Gastfreundlich, gebend und gutmütig sein. Fasten, wie’s Gott gefällt. Lesen Sie hierzu in der Bibel Jesaja 58,6-7.
  10. Fasten mit Mehrwert. Halten Sie Ihre Erfahrungen in einem Fasten-Tagebuch fest oder tun Sie sich mit anderen zusammen. Tauschen Sie sich untereinander aus, und ermutigen Sie sich durchzuhalten.

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10 Tipps für den Neuanfang

Von Marietta Steinhöfel

  1. Frischen Sie eine vergessene Freundschaft wieder auf. Greifen Sie zum Hörer oder sprechen Sie eine Einladung zum gemeinsamen Kaffee aus. Sie haben nichts zu verlieren! Mehr als Nein sagen kann ihr Gegenüber nicht.
  2. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Etwas zu tun, was man noch nie – oder lange nicht – gemacht hat, birgt immer ein Risiko: Es könnte misslingen. Aber Sie haben eine Menge zu gewinnen: Selbstvertrauen, geniale Erfahrungen, neue Freundschaften. Was wollen Sie heute wagen?
  3. Neuanfänge bedeuten für Sie eher Stress? Schreiben Sie für sich auf, wie Ihre bisherigen Erfahrungen waren, wenn sich Dinge in Ihrem Leben verändert haben. Welche Sorgen und Ängste hatten Sie? Was davon traf ein? Welche positiven Überraschungen haben Sie erlebt?
  4. Lassen Sie Altes, Vergessenes neu aufleben. Erinnern Sie sich: Was haben Sie als Kind richtig gern gemacht? Womit konnten Sie sich stundenlang beschäftigen? Tun Sie es heute wieder!
  5. Krempeln Sie die Ärmel hoch und packen Sie ein Projekt im Haushalt an: Den Keller entrümpeln, das Wohnzimmer streichen, die Schublade reparieren. Auch wenn der Anfang erstmal mühsam sein mag: Ist man erstmal in Aktion, werden ungeahnte Kräfte und Glücksgefühle freigesetzt. Und etwas geschafft zu haben – ist ein tolles Gefühl!
  6. Woran denken Sie, wenn Sie folgenden Satz vervollständigen? „Eigentlich möchte ich viel lieber …“ Es ist nie zu spät, Lebensbereiche in Frage zu stellen und zu verändern.
  7. Neu anfangen muss man auch nach einer langen Krankheit. Gehen Sie bewusst kleine Schritte, überlegen Sie: Was traue ich mir heute zu? Was kann ich jetzt tun, auf meinem Weg zurück zu mehr Selbstständigkeit und Mobilität? Vielleicht ist es „nur“ der Weg zum Bäcker, und auch das ist ein Fortschritt!
  8. Engagieren Sie sich mit einer Projekt-Idee in Ihrer Gemeinde! Schauen Sie sich in der Kirche um, reden Sie mit Menschen: Woran mangelt es? Was braucht es? Starten Sie die Initiative.
  9. Manchmal muss man erst etwas loszulassen, bevor etwas Neues beginnen kann. Wovon müssen Sie sich verabschieden, um neu anfangen zu können? Es ist hilfreich, diesen Abschied sichtbar zu machen: etwa als Brief oder im Gespräch mit einer Vertrauensperson.
  10. Gemeinsam läuft’s leichter an. Suchen Sie sich Mitmacher für ihr Vorhaben, beispielsweise mehr Sport zu treiben. Bilden Sie eine wöchentliche Nordic Walking Gruppe, verabreden Sie sich zum täglichen Spaziergang…

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10 Tipps um mit den Nachbarn ins Gespräch zu kommen

Von Marietta Steinhöfel

  1. Ein kurzes Gespräch, ein freundliches Lächeln, ein Gruß über den Gartenzaun – solche Momente erhellen das Gemüt. Halten Sie die Augen offen nach unverhofften Momenten, erwarten Sie Gutes von diesem Tag!
  2. Sie feiern demnächst ein Fest in Ihrer Wohnung oder im Garten? Eine ideale Gelegenheit, die Hausgemeinschaft einzuladen.
  3. Feiertage sind eine toller Anlass, um den Nachbarn mit einer kleinen Aufmerksamkeit zu beschenken. Überreichen Sie selbstgebackenen Kuchen oder einen Blumenstrauß – persönlich oder heimlich als Wichtel. Schön dazu: Eine Postkarte mit lieben Worten.
  4. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Auch den Nachbarn, der durch den Hausflur schimpft? Gar nicht so einfach! Überlegen Sie: Welchen Schritt können Sie tun, um das Zusammenleben besser zu gestalten?
  5. Den Wohnungsschlüssel vergessen, das Auto springt nicht an. Wie gut, dass man Nachbarn hat! Unterstützen Sie sich gegenseitig mit ihren Ressourcen.
  6. Als Nachbar ist man nah dran an der Lebenswelt seines Nächsten. Begegnen Sie sich dort: Das Päckchen für den Studenten annehmen, die Kinder der alleinerziehenden Mutter hüten, den Witwer zum Kaffee einladen.
  7. Planen Sie mit Ihren Nachbarn ein gemeinsames Fest. Wir wär’s mit einer Hüpfburg für die Kinder, Würstchen vom Grill und einem musikalischen Beitrag?
  8. Wenn der Platz rar ist, bietet sich ein gemeinsames Gemüse- oder Blumenbeet an. Das macht gleich weniger Arbeit für den Einzelnen!
  9. In Mietwohnungen werden Aufgaben wie den Flur fegen oder Vorgarten herrichten umverteilt. Manch‘ lästige Pflicht lässt sich zusammen viel einfacher und unterhaltsamer erledigen.
  10. In vielen Wohnheimen werden gemeinschaftliche Veranstaltungen angeboten. Dort kann man in lockerer Atmosphäre mit den Nachbarn in Kontakt kommen.

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Nichts ist selbstverständlich!

Von Martin Gundlach

Eine Einladung zum Mitgestalten.

Die Briten sind raus aus der EU. In Frankreich sind die beiden großen Volksparteien bei der Wahl zum Präsidenten nur Zaungäste. In Europa, in der Türkei und in den USA sind von Politikern Sätze zu hören, die ich längst in die Geschichts-Kiste gelegt hatte. Ich reibe mir die Augen: Kann das wirklich alles sein?

Nichts ist mehr selbstverständlich. Das ist vor allem eine aufrüttelnde Nachricht für die, die sich nicht vorstellen können, dass sich das Leben wirklich grundlegend ändern könnte. Die sich öffentlich nicht engagieren, weil sie an das unaufhaltsame „Immer-weiter-so“ des Gewohnten glauben. An diejenigen, die vielleicht gelegentlich zur Wahlurne gehen – wenn es nicht gerade in Strömen regnet oder Oma Geburtstag hat. Die nichts anderes kennen, als ein Leben in Freiheit und in Demokratie zu leben. Und die niemals darüber nachgedacht haben, dass all die (mühsam erkämpften) Werte wie Glaubens-, Meinungs- und Pressefreiheit einmal gefährdet sein könnten. Was also tun, um das Gute zu bewahren?

Zur Wahl zu gehen, um die Demokratie mitzugestalten, ist das Minimum. Ich habe das Gefühl: Wir alle, die wir (in Westdeutschland, Österreich, der Schweiz …) nie in einem anderen System gelebt haben, haben manchmal vergessen, was für ein Vorrecht es ist, in einem demokratischen Rechtsstaat zu leben. Nichtwählen ist keine Option.

Darüber hinaus finde ich wichtig, in Gesprächen Position zu zeigen für die Einstellungen und Werte, die mir wichtig sind. Ich staune, wie unwidersprochen fremdenfeindliche Gesprächsbeiträge geduldet werden. Auch wie abfällig zum Beispiel von manchen Christen über „die Moslems“ geredet wird, als wären sie keine Menschen, sondern nur ein Problem. Das darf nicht sein.

Zum dritten: Auch wenn wir als Einzelne die Welt nicht komplett ändern können, finde ich es wichtig, mit zeichenhaften Taten deutlich zu machen, in welcher Welt wir leben wollen. Einer Flüchtlingsfamilie zu helfen. Eine Hilfsorganisation zu unterstützen, die sich für die Werte einsetzt, die mir wichtig sind. Einen Politiker zu kennen und einmal nach seinen Anliegen zu fragen, ihm zu schreiben, für ihn (oder sie!) zu beten. Und über all das mit der eigenen Familie, den eigenen Kindern im Gespräch zu bleiben. Darin liegt eine Chance, gemeinsam dazuzulernen und Neues zu entdecken.

Damit das, was uns heute selbstverständlich scheint, auch eine Zukunft hat!

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