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Macht hoch die Tür!

Von Julia Kallauch

Seit drei Jahren öffnen Achim Bißbort und seine Gemeinschaft „k.turn“ ihre Türen für Menschen, die Weihnachten allein sind. Statt mit der Familie verbringen sie Heiligabend mit Fremden.

Wie sieht der Heiligabend bei euch aus?
Wir feiern den Heiligen Abend mit einem großen Essen, zu dem wir alle Menschen einladen, von denen wir wissen, dass sie sonst Weihnachten einsam verbringen würden. Wir sind eine Wohngemeinschaft und wohnen in einem Haus im sozialen Brennpunkt in Kaiserslautern. Dort laden wir zunächst alle Menschen aus der Nachbarschaft ein, die allein sind. Darüber hinaus schalten wir eine Einladung in der Facebook-Gruppe „Zu verschenken in Kaiserslautern“.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, so zu feiern?
Zuerst haben wir mit den Menschen in einer Kneipe gefeiert. Seit wir in dem Haus wohnen, haben wir selbst Platz, um Menschen einzuladen. Weihnachten ist ein Familienfest – für Menschen, die keine Familien haben oder mit ihren Angehörigen zerstritten sind, ist Weihnachten schlimm. Viele sind einsam. Aus der Not dieser Menschen kam unsere Idee, unser
Haus zu öffnen und zusammen zu feiern.

Wie läuft das Fest ab?
Abgesehen davon, dass wir zusammen essen, hat jedes Weihnachtsfest eine ganz eigene Dynamik. Es kommen immer Menschen, die ganz unterschiedliche Dinge mitbringen. Teilweise im wörtlichen Sinne, denn über die Facebook-Einladung folgen uns nicht nur Menschen, die sonst einsam wären, sondern auch Menschen, die uns unterstützen möchten. Zu Beginn begrüßen wir alle und erklären, warum wir Weihnachten feiern. Dann beten wir und danken für das Essen und die Gemeinschaft. Manchmal sitzen wir am Ende auf der Couch und singen gemeinsam Weihnachtslieder.

Gibt es Geschenke?
Manchmal spenden uns Freunde Geschenke zum Weitergeben, oder Leute aus der Facebook-Gruppe kommen und bringen Geschenke für alle Anwesenden mit.

Gibt es eine besondere Situation, an die du dich gerne zurückerinnerst?
Es gibt keine bestimmte Situation, es ist vielmehr die besondere Atmosphäre. Die Tatsache, dass so unterschiedliche Menschen zusammenkommen und etwas Einzigartiges entsteht, ist großartig. Ich weiß nicht, was dieses Jahr an Heiligabend bei uns geschehen wird – das wissen wir vorher nie –, aber ich weiß, dass es bunt und schön wird.

Weitere Infos unter: www.k-turn.de

Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift lebenslust. Jetzt kostenlos testen: www.lebenslust-magazin.net

10 Tipps für eine ungewöhnliche Advents- und Weihnachtszeit

Von Marietta Steinhöfel

  1. Treffen Sie sich mit Freunden oder Familie zum gemeinsamen Kochen. Jeder bringt eine Zutat mit, aber keiner verrät welche! Lassen Sie ihrer Kreativität freien Lauf und komponieren Sie gemeinsam ein völlig neues Gericht.
  2. Der Alltag ist gespickt mit bewegenden Momenten – oft übersehen wir sie. Nehmen Sie sich einen Tag lang Zeit, Menschen in Ihrem Alltag bewusst wahrzunehmen. Packen Sie in Ihre linke Hosentasche eine Hand voll Reiskörner. Jedes Mal, wenn Sie etwas oder jemand zum Lächeln bringt, wandert ein Reiskorn in die rechte Hosentasche. Am Abend darf gezählt werden!
  3. Oft läuft der Heiligabend immer in der gleichen Konstellation ab. Haben Sie Mut zu Neuem! Sie kennen einsame Menschen in Ihrem Umfeld? Laden Sie diese doch einfach als Weihnachtsgäste in Ihre Runde ein!
  4. Sie haben selbst noch keine Pläne? Wir wäre es mit einem offenen Weihnachtsabend in Ihrer Gemeinde? Jeder darf teilnehmen und sich beteiligen – mit Gesangseinlagen, Spieleideen oder kulinarischen Köstlichkeiten.
  5. Menschen reich zu beschenken kostet nicht viel Geld. Sie dürfen Gottes Segen einfach weitergeben: Sprechen Sie, zum Beispiel für den Verkäufer an der Kasse, einfach im Stillen (oder laut, wenn Sie sich trauen!) ein kurzes Segensgebet. „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“ (nach 1. Mose 12, 2).
  6. Der Winter ist für jedes Kind eine besondere Zeit. Welches persönliche Winter-Weihnachtsritual hat Ihr Herz erwärmt? Einen Schneemann bauen, durch den Wald spazieren, Eiskristalle am Fenster bestaunen, mit einer Tasse heißer Schokolade und dicken Socken unter die Decke kriechen? Es fühlt sich heute sicher noch wie damals an!
  7. Sie können mit kitschigem Weihnachtsschmuck nichts anfangen? Dann widersetzen Sie sich den saisonalen Normen und schmücken Ihren Raum zum Beispiel mit bunten Blumen, in knalligen Farben oder maritimen Flair!
  8. Selbstgemachtes Knuspermüsli verwöhnt zweifach: wenn es beim Backen herrlich duftet und später stolz in der Schüssel landet. Hübsch in Gläsern verpackt erfreut es als Geschenk ein drittes Mal!
  9. Gibt es eine Eislauffläche bei Ihnen in der Nähe? Dann einfach mal dem wilden Treiben zuschauen: Kinderlachen, Neuanfänge, Leichtigkeit sehen – vielleicht sogar mitmachen.
  10. Einfach ins Warme fliegen und unabhängig von Traditionen dem Wunder von Weihnachten gedenken.

Diese 10 Tipps erschienen im Magazin LebensLauf. Jetzt kostenlos testen: www.lebenslauf-magazin.net