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Jonathan, ein Geschenk Gottes

Jonathan Bauer

Jonathan. Dieser Name ist meinen Verwandten und Freunden wohl etwas zu lang. Deshalb überrascht es vielleicht auch nicht, wenn ich von ihnen kaum so genannt werde. Denn für einen so langen Namen haben sich diese eine ebenso lange Liste an Spitznamen überlegt: Joni, Jonny, Johny, John sind da nur ein kleiner Vorgeschmack auf die ganze Bandbreite. Wenn ich als Kind doch mal bei meinem vollen Namen genannt wurde, dann häufig von meinen Eltern – und auch nicht selten nur aus dem folgenen Grund: Ich hatte mal wieder etwas angestellt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich mag meinen Namen. Er ist eine Ableitung aus dem Hebräischen: Jeho-nathan. „Jeho“ ist eine Kurzform des Namens Jahwe, mit dem sich Gott im Alten Testament immer wieder dem Volk Israels vorstellt. „Nathan“ bedeutet „hat gegeben“. Jonathan bedeutet dann also: „Jahwe hat gegeben“ oder „Geschenk Jahwes“. Ich bin ein Geschenk. Daran erinnert mich mein Name immer wieder. Aber für wen war ich ein Geschenk? Für meine Eltern? Meine Freunde? Meine Mitmenschen?

Auch die Bibel kennt einen Menschen mit dem Namen Jonathan, der ein Geschenk für einen besonderen Mann war: David, als dieser noch nicht König von Israel war. Jonathan war der Sohn des Königs Saul. Zwischen Jonathan und David entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Denn Jonathan rettete David mehrmals vor seinem Vater, der David aus Eifersucht und Angst um sein Königreich umbringen wollte. Als Jonathan schließlich bei einer Schlacht gegen die Philister starb, weinte David sehr um seinen verlorenen Freund, weil er ihn so sehr geliebt hatte. Eine krasse Geschichte. Jonathan war ein wirklich großes Geschenk für David. Ohne ihn wäre David wohl nie König geworden. Und doch zeigt es mir, dass auch ich ein Geschenk sein kann für meine Mitmenschen. Vielleicht nicht unbedingt, indem ich sie vor dem Tod rette, aber indem ich ihnen mit Liebe und Akzeptanz im Lichte Jesu gegenübertrete. Jeder Mensch ist ein Geschenk, auf einzigartige Weise erschaffen. Mein Name erinnert mich daran. Jeden Tag. Lasst uns ein Geschenk sein – für unsere Familienmitglieder, Freunde und alle anderen Menschen.

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