10 Tipps… für die Familienfeier

Sarah Lang

1. Überlegen Sie im Vorfeld, wie viel Essen an dem Tag vorhanden sein soll und beauftragen Sie damit die verschiedenen Familien. Nun darf Familie 1 ihren Lieblingsnachtisch, Familie 2 das Lieblingsmittagsgericht und Familie 3 den Lieblingskuchen mitbringen!

2. Schauen Sie gemeinsam alte Bilder an. Vielleicht haben Sie sogar noch Dias und das passende Gerät? Wie viele Generationen bringen Sie auf ein Sofa – und wie viele schöne Erinnerungen teilen Sie miteinander?

3. Wie wäre es mit einer Runde „Stadt, Land, Fluss“? Das Spiel kennt jeder, die Regeln sind einfach. Denken Sie sich gemeinsam neue Kategorien aus, wie „Das finde ich im Kühlschrank“, „Adjektiv, das ein Familienmitglied beschreibt“, „Wort mit drei Buchstaben“, „Meeresbewohner“ oder „Person aus der Bibel“.

4. Wie wäre es mit Karaoke? Fragen Sie Ihre Enkel oder Nichten/Neff en, jemand hat bestimmt eine Wii (ein kleines computerähnliches Gerät, mit dem man ein Programm für Karaoke abspielen kann). Lassen Sie Oldies aus den 60er-, 70er- oder 80er-Jahren aufl eben und singen Sie gemeinsam um die Wette!

5. Bieten Sie ein paar Gesellschaftsspiele an, alte Klassiker wie „Mensch, ärgere Dich nicht“ oder „Monopoly“, aber auch Kartenspiele oder neuere Spiele, die sich die Jüngeren wünschen. Sie könnte auch ein kleines Turnier daraus machen, bei dem jede Kategorie („Brettspiel“, „Kartenspiel“, „Stadt, Land Fluss“, …) vorkommt und es am Ende einen Sieger gibt.

6. Eine Schnitzeljagd im Haus und/oder im Garten macht nicht nur den kleinen Familienmitgliedern Spaß! Als Schatz kann es vielleicht einen Gutschein oder eine Süßigkeit geben. Sie könnten auch „Jung gegen Alt“ oder „Frauen gegen Männer“ als Regel aufstellen.

7. Kennen Sie das Spiel „Wer bin ich?“? Jeder denkt sich für den rechts neben ihm Sitzenden eine berühmte Person aus, schreibt diese auf einen Zettel und klebt ihn an die Stirn der Person. Nun muss diese Person mit Ja-/Nein-Fragen herausfi nden, wer er oder sie ist. Klappt auch mit Berufen oder biblischen Personen.

8. Sammeln (oder kaufen) Sie ein paar Utensilien zum Verkleiden, wie zum Beispiel schöne Schals, lustige Brillen, verschiedene Hüte oder alberne Perücken. Stellen Sie eine Kamera mit Stativ vor einen schönen Hintergrund und machen Sie dieses Jahr ganz besonders ausgefallene Familienfotos.

9. Vielleicht gibt es jemanden in Ihrer Familie, der schon lange krank oder gerade in einer schwierigen Phase ist. Alle Teil-Familien könnten ein nettes, aufmunterndes Geschenk mitbringen und Sie verpacken es dann zusammen bei der Familienfeier und überraschen die nicht anwesende Person damit in der nächsten Zeit.

10. Schauen Sie einen Gottesdienst zusammen! Im Internet sind viele Gottesdienste oder Predigten zu fi nden, auch für Kinder gibt es viele tolle Programme. Loben Sie gemeinsam als Familie Gott und hören Sie auf sein Wort. Das schweißt Sie zusammen und macht dankbar füreinander.

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Herzenssache

Wolfgang Kraska

Die Corona-Zeit hat gezeigt: Wir Menschen brauchen den Kontakt zueinander. Wir sind Beziehungswesen. Eine wichtige Beziehung gerät dabei oft aus dem Blick: die zu Gott, der laut Bibel unser Vater im Himmel und zugleich unser Schöpfer ist. Er hatte die Idee, jeden von uns zu designen, wollte mich, so wie ich bin. Nur Gott weiß, wie ich wirklich gemeint bin und wie ich mich optimal entfalten kann. Es lohnt sich, dazu mehr von ihm zu erfahren. Nur, wie kann ich an Gott herankommen?

Das Gute: Der erste Schritt ist längst getan. Gott kommt uns nahe. Offensichtlich hat er Interesse an uns Menschen –und an mir persönlich. Ich muss also nur reagieren. Ich nenne mal ein paar einfache Schritte, die jeder gehen kann:

Offen sein – Gott schaut mir ins Herz, und wenn er da entdeckt, dass ich sein Interesse an mir erwidere, bin ich bereits auf einem guten Weg zu ihm hin. Damit fängt alles an.

Nähe wagen – Ich kann Gott einfach ansprechen. Es sind keine besonderen Worte oder Rituale, nötig um sich Gott zuzuwenden. Das Gebet ist eine sehr einfache Angelegenheit: Mit Gott kann ich über alles reden, was mir auf dem Herzen liegt. Vielleicht gelingt das nicht gleich beim ersten Mal. Es ist völlig in Ordnung, sich erst vorsichtig heranzutasten – mit wachsendem Vertrauen spreche ich auch über tiefergehende Fragen.

Informationen einholen – Es gibt jede Menge Infos, wie Gott ist – sogar schriftlich, in der Bibel. Hier kann ich mehr über Gott erfahren: wie er ist, was er vorhat, was er von mir denkt und was er sich von mir wünscht. So können wir Gott besser kennenlernen.

Andere fragen – Wer sich heute auf das Abenteuer einlässt, seinen Vater im Himmel kennenzulernen ist damit nicht allein: Viele andere sind diesen weg schon gegangen oder gehen ihn gerade. Es lohnt sich, nach einer aktiven und offenen Gemeinde Ausschau zu halten und die Leute dort zu fragen, wie sie mit Gott leben und was das für sie bedeutet. Andere Menschen helfen dabei, das neue Leben mit Gott wie ein Geschenk auszupacken und zu entfalten.

Freundschaft pflegen – Gott geht es nicht um ein bisschen Aufmerksamkeit und Interesse anlässlich der Weihnachtstage. Er möchte mehr und mehr ein Teil unseres Lebens werden. Gerade im Alltag werden wir ihn immer besser kennen und verstehen lernen, Erfahrungen mit ihm sammeln, ihn lieben und ihm vertrauen. Wer dranbleibt, wird im Rückblick sagen: Gott kennengelernt zu haben, war das Beste, das mir passieren konnte.

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Dankstelle werden

Artur Wiebe

Dankbarkeit leben statt motzen

Der Gottesdienst ist gerade vorbei und man sitzt als Ehepaar im Auto auf dem Parkplatz des Gemeindehauses. Und schon geht sie los – die Motzerei. Es ist erstaunlich, was man alles kritisieren kann: den Musikstil, die Liedauswahl, die Predigtlänge oder was die Gottesdienstleiterin mal wieder für ein Outfit angehabt hat. Bei Gottesdiensten im virtuellen Raum ist es nicht besser, weil die Ansprüche aufgrund der eigenen Seh- und Mediengewohnheiten exorbitant hoch sind: Der Ton war zu leise, die Gitarre verstimmt und die Bildausleuchtung zu schwach … Wenn man schon zu Präsenzgottesdiensten keinen mitgebracht hat, lässt man es mit der Online-Einladung vor  lauter Kritik-Stolperfallen direkt bleiben.

Kultivierte Kritiksucht
Was steckt da in mir und in uns drin, dass wir Dinge und Personen automatisch kritisieren und runtermachen? Nicht nur in Bezug auf die äußerlichen Rahmenbedingungen, sondern erst Recht bei theologischen Themen steigt die Kritiksucht ins Unermessliche. Da wechseln wir ganz schnell den Nächsteliebehut aus und ziehen die Schirmmütze der Gesinnungspolizei tief ins Gesicht: „Das stimmt nicht!“ – „Das sehe ich anders …“.

Meistens sagen jedoch meine kritischen Äußerungen mehr über mich selbst und mein Bild von mir aus als über den, der von mir kritisiert wird. Ich behaupte, dass wir in Wirklichkeit nicht die barmherzigen und liebevollen Jesus-Geschwister sind, sondern stolze „arme Würstchen“, die ihren privilegierten Stand als Kinder Gottes durch den Glauben an Jesus Christus nicht im Tiefsten verinnerlicht haben. Stattdessen versuchen wir durch kultivierte Kritiksucht, uns selbst aufzupolieren, indem andere in Gedanken und Worten niedermacht werden.

Was sind wir doch für bruchstückhafte Abbilder des Höchsten, die ihren Zustand durch eine Atmosphäre der Kritik zu verschleiern versuchen?! Und schon geht es wieder los nach der nächsten (virtuellen) Begegnung mit dem Motzen und Rummäkeln – wohl wissend, dass der ganze Kritikmüll ein schales Gefühl zurücklässt. Denn in Wirklichkeit bleiben die kritiksüchtigen Gedanken, Verhaltensweisen und Worte wie in einem Teufelskreis magnetisch an einem selbst kleben.

Geheimnis Dankbarkeit
„Seid dankbar, denn das ist der Wille Gottes für Euch“, schreibt dagegen der Apostel Paulus im 1. Thessalonicher 5,17-18. Das sagt er zu Christen, für die er dem himmlischen Vater von Herzen dankbar ist. Und deren Mühe, Liebe, Standhaftigkeit und ŸHoffnung er durch seinen offenen Brief auf die christliche Welt- und Zeitenbühne stellt. Sein Brief – und damit auch sein Dank – hat Eingang gefunden in die Bibel, das Wort Gottes, das überall auf der Welt und zu allen Zeiten gelesen wird.

Ich ahne und spüre, dass hier ein offenes Geheimnis des christlichen Glaubens verborgen liegt. Das Danken mehr ist als ein Tischgebet oder eine pflichtbewusste Antwort auf erfahrene Wohltaten. Ich sehne mich nach einer Atmosphäre der Dankbarkeit Gott und Menschen gegenüber. Nach einem Beziehungsraum, in dem man Gott von Herzen dankbar ist für die Rettung aus ewiger Gottesferne und dem Bruder und der Schwester dankbar begegnet – nicht, weil man muss, sondern weil man sich dafür entschieden hat. Danach sehne ich mich mehr als nach müde und madig machender Kritisiererei: nach einer Kultur der Dankbarkeit.

Wieso kann Gemeinde nicht so ein heilender und heilsamer Ort sein: eine Dankstelle, wo Jesus Christus die Mitte ist und man Dank Gott und Menschen gegenüber erlebt, einübt sowie lebt? Und von dort hinausträgt in den Alltag: die Familie, die Arbeit und die Gesellschaft?

Wille zur Dankbarkeit
Das mag jetzt alles harmonisch uns schönfärbend klingen. Wir wissen doch genau, dass der Gemeindealltag sich oft anders gestaltet. Und Kritik ist an einigen Stellen durchaus angebracht und notwendig. Dennoch ist der Wille zur Dankbarkeit in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes und ein
Glaubens- und Lebensschatz, den es vielfach noch zu entdecken und zu kultivieren gilt.
• Dank setzt in Beziehung und überrascht,
• Dank schaŸfft eine positive und gelassene Atmosphäre,
• Dank ist eine tägliche geistliche Übung,
• Dank ist eine Glaubensantwort, die sich jetzt schon
über das freuen kann, was Gott bereits zugesagt hat,
• Dank macht demütig, weil wir im Tiefsten Empfangende
und Beschenkte sind und bleiben,
• Dank ist eine Botschaft der ŸHoffnung, weil sie letztlich
Gott als Empfänger und Adressaten hat …

Vielleicht fangen wir direkt auf dem Parkplatz nach dem Gottesdienst oder auf dem Sofa nach dem Livestream-Gottesdienst damit an. Denn dankbar sein, das ist der Wille Gottes für Sie und mich. Lassen Sie sich auf ein Neustart in ein dankbares Leben ein.

Dieser Artikel erschien im Magazin CHRISTSEIN HEUTE. Jetzt kostenlos testen: www.christsein-heute.de