10 Tipps… Medien für Advent und Weihnachten

Sarah Lang

1. Mit jedem neuen Kapitel des Buchs „24x Weihnachten neu erleben“ (SCM R.Brockhaus) öffnen Sie eine Tür, die Ihnen den Weg zum echten Sinn von Weihnachten weist.

2. Gestalten Sie einen eigenen digitalen Adventskalender! Unter www.tuerchen.com/de gibt es tolle Vorlagen, die Sie mit Fotos, Videos oder Grüßen bestücken können.
Den Link zu Ihrem persönlichen Adventskalender können Sie mit Familie oder Freunden teilen – und so die Adventszeit digital miteinander verbringen.

3. Der Adventskalender „Leuchttage 2021 – Dein Begleiter durch den Advent“ (adeo) bietet vom 28. November 2021 bis zum 6. Januar 2022 jeden Tag eine Seite mit liebevoll gestalteten Illustrationen, lustigen Anekdoten sowie Gedanken zum Innehalten.

4. Auf der CD „Advent & Weihnachten – das Lieder schatz Projekt“ (SCM Hänssler Musik) fi nden Sie zwölf klassische Weihnachtslieder, modern arrangiert, die Sie durch die Weihnachtszeit begleiten. Passend dazu gibt es auch ein Liederbuch: So können Sie gleich mitsingen.

5. Ein Adventstagebuch zum Lesen, Innehalten und Schreiben hat Elisabeth Vollmer mit ihrem Buch „Adventsmomente“ (SCM Verlag) verfasst.

6. „Ein Weihnachtslicht für dich – Geschichten und Ge danken für die schönste Zeit des Jahres“ (Gerth Medien) nimmt Sie mit in die Faszination der Weih nachtsgeschichte. Die inspirierenden Texte stammen zum Beispiel von Sefora Nelson, Andreas Malessa, Elisabeth Mittelstädt oder Max Lucado.

7. „Weihnachtsglück in Ivy Hill“ (SCM Hänssler) ist der vierte Roman dieser Serie. Der Schriftsteller Richard zieht widerwillig von London in sein Heimatdorf Ivy Hill zurück. Dort lernt er die junge Arabella kennen, die sich allerdings bald in Richtung London aufmacht. Wird es eine gemeinsame Zukunft für beide geben?

8. Für Ihre Enkel oder Patenkinder gibt es eine tolle CD mit 13 sowohl neuen als auch bekannten Kinder-Weihnachts-Schmetter-Songs: „Feiert Jesus Kids – Weihnachten“ (SCM Hänssler Musik).

9. „Leute, die Weihnachten verpasst haben – Was ist die Realität von Weihnachten?“ (Voice of Hope) ist ein sachliches Hörbuch von John MacArthur mit spannenden Fakten rund um Weihnachten. 38 Minuten vollgepackt mit Material zum Nachdenken und Staunen.

10. Der Film „Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“ (erschienen 2017 in den deutschen Kinos, auf DVD und Blu-ray erhältlich) erzählt eindrucksvoll die Geschichte des Bestseller-Romans von William P. Young. Der Familienvater Mackenzie „Mack“ Allen Philips verliert auf tragische Weise seine kleine Tochter und darf auf wunderbare und übernatürliche Weise Gottes Gegenwart und seine unendliche Liebe erleben.

Dieser Artikel erschien in LebensLauf. Jetzt kostenlos testen: www.lebenslauf-magazin.net

 

What would Jesus say? – So führst du ein wertschätzendes Gespräch

Christof Lenzen

Wie kannst du gut – also jesusmäßig – kommunizieren? Und was ist, wenn jemand einen blöden Spruch bringt? In solchen Situationen kannst du lernen, was ein gutes Gespräch ausmacht – oder wie es total daneben gehen kann. Deswegen kommen hier die 7 wichtigsten Fakten:

  1. Du kannst nicht nicht kommunizieren. Das ist wichtig zu wissen. Auch wenn du schweigst, sagst du damit etwas aus. Nämlich, dass du eine Bemerkung schluckst, Angst hast oder getroffen bist. Du kommunizierst mit deinem ganzen Wesen. Sprache, Körper, Gesicht … alles „spricht“.
  2. Damit du gut kommunizieren kannst, nimm dich im Gespräch wahr. Fühlst du dich wohl oder unwohl? Wo wirst du wütend, wo möchtest du am liebsten weglaufen? Es ist wichtig, diese Signale wahrzunehmen, auch wenn du es nicht zeigst oder tust. Aber es ist eine wichtige Botschaft deiner Seele und deines Körpers an dich.
  3. Du darfst Grenzen haben und setzen. Niemand hat das Recht, dich zu verletzen oder dich dumm anzumachen. Du bist ein von Gott geliebtes Königskind mit Würde, lass dir nicht alles gefallen. Also richte dich auf (auch körperlich), du hast Jesus hinter dir.
  4. Superhilfreich ist Reden aus der Ich-Perspektive: „Was du gesagt hast, hat mich verletzt.“ Oder: „Ich finde das gerade richtig gut, dass du so ehrlich deine Gefühle zeigst.“ So kannst du immer deine persönliche Wahrnehmung äußern und verallgemeinerst nicht.
  5. Wenn du merkst, dass dich eine Äußerung aufregt oder überfordert, dann sag zum Beispiel: „Darüber muss ich in Ruhe nachdenken … Ich reagiere später drauf!“ So kannst du erst mal zur Ruhe kommen und sortieren, was in dir abgeht.
  6. Wenn du mit jemandem sprichst, schau dein Gegenüber offen an. Wende deinem Gesprächspartner deinen Körper zu. Und: Höre zu, bevor du sprichst … Wir reden oft zu schnell und hören zu wenig zu. Stattdessen denken wir beim Hören schon darüber nach, was wir antworten können.
  7. Es ist wichtig, Fragen zu stellen: „Wie meinst du das? Magst du das mal erklären? Was willst du damit aussagen?“ Das sind Fragen, die alles sofort auf eine tiefere Ebene bringen, weil sie Interesse am anderen zeigen.

Übrigens: Rechne nicht damit, dass jeder diese Regeln für ein gutes Gespräch kennt!

WIE JESUS REDEN?
Die meisten Dialoge von Jesus finden wir im Johannesevangelium – und den wohl schönsten im Gespräch mit der Frau am Jakobsbrunnen (Johannes 4,1-26). Lies mal nach, wie sensibel Jesus mit dieser Frau spricht. Aber Jesus erlebt auch misslungene Kommunikation. Er fragt Pharisäer etwas – und sie schweigen. Er kennt eben auch unsere Probleme in der Kommunikation. Aber er schenkt uns eine ganz andere Haltung zu den Menschen in unserer Umgebung. Und das ist noch viel wichtiger als feste Regeln!

Dieser Artikel erschien in DRAN. Jetzt kostenlos testen: www.dran.de

10 Tipps… für die Familienfeier

Sarah Lang

1. Überlegen Sie im Vorfeld, wie viel Essen an dem Tag vorhanden sein soll und beauftragen Sie damit die verschiedenen Familien. Nun darf Familie 1 ihren Lieblingsnachtisch, Familie 2 das Lieblingsmittagsgericht und Familie 3 den Lieblingskuchen mitbringen!

2. Schauen Sie gemeinsam alte Bilder an. Vielleicht haben Sie sogar noch Dias und das passende Gerät? Wie viele Generationen bringen Sie auf ein Sofa – und wie viele schöne Erinnerungen teilen Sie miteinander?

3. Wie wäre es mit einer Runde „Stadt, Land, Fluss“? Das Spiel kennt jeder, die Regeln sind einfach. Denken Sie sich gemeinsam neue Kategorien aus, wie „Das finde ich im Kühlschrank“, „Adjektiv, das ein Familienmitglied beschreibt“, „Wort mit drei Buchstaben“, „Meeresbewohner“ oder „Person aus der Bibel“.

4. Wie wäre es mit Karaoke? Fragen Sie Ihre Enkel oder Nichten/Neff en, jemand hat bestimmt eine Wii (ein kleines computerähnliches Gerät, mit dem man ein Programm für Karaoke abspielen kann). Lassen Sie Oldies aus den 60er-, 70er- oder 80er-Jahren aufl eben und singen Sie gemeinsam um die Wette!

5. Bieten Sie ein paar Gesellschaftsspiele an, alte Klassiker wie „Mensch, ärgere Dich nicht“ oder „Monopoly“, aber auch Kartenspiele oder neuere Spiele, die sich die Jüngeren wünschen. Sie könnte auch ein kleines Turnier daraus machen, bei dem jede Kategorie („Brettspiel“, „Kartenspiel“, „Stadt, Land Fluss“, …) vorkommt und es am Ende einen Sieger gibt.

6. Eine Schnitzeljagd im Haus und/oder im Garten macht nicht nur den kleinen Familienmitgliedern Spaß! Als Schatz kann es vielleicht einen Gutschein oder eine Süßigkeit geben. Sie könnten auch „Jung gegen Alt“ oder „Frauen gegen Männer“ als Regel aufstellen.

7. Kennen Sie das Spiel „Wer bin ich?“? Jeder denkt sich für den rechts neben ihm Sitzenden eine berühmte Person aus, schreibt diese auf einen Zettel und klebt ihn an die Stirn der Person. Nun muss diese Person mit Ja-/Nein-Fragen herausfi nden, wer er oder sie ist. Klappt auch mit Berufen oder biblischen Personen.

8. Sammeln (oder kaufen) Sie ein paar Utensilien zum Verkleiden, wie zum Beispiel schöne Schals, lustige Brillen, verschiedene Hüte oder alberne Perücken. Stellen Sie eine Kamera mit Stativ vor einen schönen Hintergrund und machen Sie dieses Jahr ganz besonders ausgefallene Familienfotos.

9. Vielleicht gibt es jemanden in Ihrer Familie, der schon lange krank oder gerade in einer schwierigen Phase ist. Alle Teil-Familien könnten ein nettes, aufmunterndes Geschenk mitbringen und Sie verpacken es dann zusammen bei der Familienfeier und überraschen die nicht anwesende Person damit in der nächsten Zeit.

10. Schauen Sie einen Gottesdienst zusammen! Im Internet sind viele Gottesdienste oder Predigten zu fi nden, auch für Kinder gibt es viele tolle Programme. Loben Sie gemeinsam als Familie Gott und hören Sie auf sein Wort. Das schweißt Sie zusammen und macht dankbar füreinander.

Dieser Artikel erschien in LebensLauf. Jetzt kostenlos testen: www.lebenslauf-magazin.net

 

Viel Positives, wenig Nein

Helen Krebs

Fünf Regeln für Papa und Mama, die das Familienleben entstressen. 

Mit dem zweiten Kind und einer frühen dritten Schwangerschaft wurde es hektisch in unserer Familie. Hatten wir den Alltag mit unserer ersten Tochter gut und nach unseren Vorstellungen meistern können, kam die Veränderung plötzlich mit voller Wucht: Mein Mann und ich stritten uns oft wegen Lappalien, wir waren ständig müde, und ich kam mir vor, als käme ich aus den Arbeiten im Haushalt nicht mehr raus. Uns wurde klar, dass sich etwas ändern musste, denn wir verspürten oft keine Freude mehr bei unseren Aufgaben. Unbewusst versuchten wir zuerst, das Verhalten unserer Kinder zu ändern, womit wir allerdings krachend scheiterten. Also fingen mein Mann und ich an, bei uns selbst anzusetzen. Dafür stellten wir fünf Regeln für unseren Alltag auf. Sie sollten uns das Miteinander erleichtern mit dem Ziel, den Stress herauszunehmen.

  1. Mein Mann und ich sind nett zueinander

Das ist nicht zufällig die erste Regel. Gott wünscht und schenkt uns in unserer Ehe Einigkeit, Liebe und Gemeinschaft. Wir merken jedoch immer wieder, dass diese Dinge umkämpft sind. Deswegen wollen wir unsere Ehe besonders schützen. Dass wir uns ehren und lieben, gebietet uns Gott trotz einer kurzen Nacht. Zudem sind wir einander die einzigen Teampartner im Abenteuer Familienleben und brauchen uns als Unterstützer. Was nett sein bedeutet, halten wir bewusst offen, denn es kann im Alltag ganz Unterschiedliches meinen: ein Lächeln zwischendurch, eine Ermutigung beim Verabschieden oder dass wir Kritik nur dann üben, wenn es wirklich wichtig ist – die Reihenfolge von Waschmaschinengängen gehört beispielsweise nicht dazu.

  1. Haushalt hat keine Priorität

Wir wohnen bald zu fünft auf 80 Quadratmetern. Stiefeln die Kinder sandig durch die Wohnungstür, knistert es schnell in jedem unserer drei Zimmer. Schmutz auf so engem Raum muss man psychisch und optisch aushalten können. Wir haben es uns antrainiert, denn zu oft haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir mit der Putzaktion doch nicht fertig wurden, sondern stattdessen zwei weinende Kinder hatten und selbst noch genervter waren als vorher. Lieber erinnern wir uns an Jesu liebevolle Worte an Martha aus Lukas 10: Jesus ermutigt sie, den Haushalt Haushalt sein zu lassen und sich stattdessen dem Wichtigen zuzuwenden.

  1. Wir ärgern uns nicht, wenn sich unsere Kinder schmutzig machen

Kann man nicht eigentlich alles waschen? Was an Kleidungsstücken nicht in die Waschmaschine darf oder besonderen Einweich-Aufwand mit sich bringt, ziehen wir nur in Ausnahmefällen an. Geht die Tomatensoße beim Essen daneben, geben wir die Schuld nicht unseren Kindern, denn sie machen es – in den meisten Fällen – nicht mit Absicht. Die Situation gemeinsam am Esstisch zu essen, stellt Kinder sowieso vor eine Menge Regeln, die sich ihnen nicht automatisch erschließen: Es wird jetzt gegessen, innerhalb eines bestimmten Zeitraums und zwar das, was vorbereitet wurde und dann auch noch so, dass nichts daneben geht. Diese kulturellen Spitzfindigkeiten müssen erst einmal erlernt werden. Im Umkehrschluss haben wir uns mit dieser Regel für einen immer vollen Wäschekorb entschieden. Aber gleichzeitig haben wir viel entspanntere gemeinsame Mahlzeiten, da wir uns und unsere Kinder nicht mit permanenten Ermahnungen stressen.

  1. Wir überfordern unsere Kinder nicht mit Regeln

Unser Sohn ist ein toller Werfer: Bälle, Nudeln, Töpfe. Das ist nicht immer angebracht. Wir haben uns aber eingestehen müssen, dass er es sich nicht verbieten lässt. Also lassen wir ihn werfen, freuen uns mit ihm, wenn es scheppert oder wie weit er mittlerweile kommt. Trotzdem gibt es Grenzen, die wir ihm liebevoll erklärend vermitteln möchten. In einer immer wieder schwierig zu findenden Balance versuchen wir, unsere Kinder möglichst wenig Nein hören zu lassen. Wir möchten ihnen stattdessen ganz viel Positives zusprechen. Vieles, was unsere Kinder tun und das nicht gesellschaftskonform ist, ist ein Ausprobieren, das wir ihnen gönnen möchten. Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, die auf Linie gebracht werden müssen. Sie denken, fühlen und priorisieren noch ganz anders. Situationen, in denen unsere Kinder mit Verhaltensregeln überfordert sind, versuchen wir zu meiden. Dabei müssen wir uns eingestehen, dass manches gerade nicht geht. Daher brechen wir zum Beispiel von dem netten Besuch bei den Großeltern früher auf, bevor die Kinder vor Müdigkeit und ungewohnten Einflüssen nicht mehr können und Wutanfälle bekommen.

  1. Keine Heldentaten für das eigene Image

Morgen ist Kaffeetrinken mit dem Hauskreis. Dafür hatten wir angekündigt, einen Hefezopf zu backen. Nun ist es aber schon 21 Uhr und mein Mann und ich sind zu müde für die Küche. Wir entscheiden uns gegen das Backen, für die Brezeln vom Bäcker und Ehe-Quality-Time auf dem Sofa. Puh, wieder mal haben wir etwas nicht geschafft, was wir uns vorgenommen hatten. Das fühlt sich nicht gut an. Sich einzugestehen, dass man Grenzen hat, macht Menschen aber nicht weniger liebenswert. Im Gegenteil: Perfektion erzeugt Achtung, Fehler dagegen Sympathien. Auch unseren Kindern möchten wir immer wieder vermitteln, dass es okay ist, wenn sie an etwas scheitern. Dass wir sie mit ihren Schwächen annehmen, wie auch Gott uns mit bedingungsloser Liebe annimmt.

 

Unsere fünf Regeln haben viel mit Entscheidung zu tun. Teilweise treffen wir sie immer wieder neu, und es ist oft eine Überwindung. Denn eigentlich mögen wir es sauber und geordnet, wir zeigen anderen gerne, was wir alles schaffen können und wie gut unsere Kinder funktionieren. Gleichzeitig haben wir gemerkt, wie sehr die fünf Regeln den Stress in unserem Alltag reduzieren. Eben weil wir bei der Veränderung bei uns Erwachsenen angesetzt haben. Denn wir möchten unseren Kindern entgegenkommen und nicht ein Verhalten von ihnen erwarten, zu dem sie noch nicht fähig sind – und uns diese Freiheit der Schwächen ebenfalls gönnen.

Dieser Artikel erschien im Magazin Family. Jetzt kostenlos testen: www.family.de

Gut, dass wir einander haben

Agnes Wedell

Meine Mutter war im Frühjahr im Krankenhaus. Nein, sie war nicht an Corona erkrankt. Aber wegen Corona durfte sie niemand aus unserer Familie besuchen. Gerade in einer Zeit, in der unsere Nähe für sie wichtig gewesen wäre, konnten wir sie ihr nicht geben. So wie uns erging es vielen anderen Familien. Aber anders als bei uns endeten diese Geschichten nicht immer mit einem Happy End. Alte und auch jüngere Menschen sind einsam im Krankenhaus gestorben – und ihre Angehörigen müssen jetzt damit leben, sie auf ihrem letzten Weg nicht begleitet zu haben.
Gemeinschaft  ist lebensnotwendig. Der dreieine Gott hat uns so geschaffen, dass wir einander brauchen. Von Anfang an wollen wir zu jemandem gehören. Das gibt Sicherheit und Geborgenheit.  Wer sind wir schon als Einzelkämpfer? „Der Mensch wird am Du zum Ich“, drückte der jüdische Philosoph Martin Buber dieses Bedürfnis nach Miteinander aus.
Das kann natürlich ganz  unterschiedlich aussehen: Der eine liebt es, in große Gruppen einzutauchen und unterhält mit Leichtigkeit alle Anwesenden. Die andere macht lieber mit einer Freundin einen Spaziergang, bei der sich beide rege austauschen, aber auch mal gemeinsam schweigen. Und natürlich braucht und verträgt nicht jeder dieselbe „Dosis“ an Gemeinschaft. Extrovertierte tanken im Miteinander auf.  Und leiden dementsprechend am Alleinsein. Ich bin introvertiert. Um neue Kraft zu schöpfen oder einen klaren Kopf zu bekommen, muss ich mich zurückziehen. Um danach eine Begegnung umso mehr genießen zu können.
Wenn das Bedürfnis nach Nähe und Distanz so unterschiedlich verteilt ist, kann das natürlich zu Konflikten führen – in der Familie, unter Freunden, aber auch in der Gemeinde. Zumal es ja noch so viele andere Aspekte gibt, die uns unterscheiden: Gott baut aus jungen und alten Frauen und Männern seine Gemeinde. Pedanten treffen in der Kirche auf  Chaoten, Streitlustige einigen sich mit Harmoniebedürftigen, Menschen aus verschiedenen Kulturen erleben miteinander Gemeinschaft. Ganz schön anstrengend – aber auch ein unglaublicher Reichtum!

 

Dieser Artikel erschien in LebensLauf. Jetzt kostenlos testen: www.lebenslauf-magazin.net

10 Tipps… für die Küche

Sarah Lang

  1. Damit aus den gelagerten Kartoffeln nicht so schnell Sprossen wachsen, legen Sie einen Apfel dazu und lagern alles im Dunkeln. So halten sich die Kartoffeln länger.
  2. Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen oder Mandarinen lassen sich einfacher schälen, wenn sie vorher mit sanftem Druck auf der Küchenarbeitsplatte oder einer anderen glatten Oberfläche gerollt werden.
  3. Wenn zu viel Salz ins Kochwasser geraten ist, kochen Sie eine rohe Kartoffel mit. Dann ist das Essen nachher trotzdem genießbar.
  4. Bananen werden schnell braun und matschig? Wickeln Sie nach dem Einkauf Frischhaltefolie um den Strunk, so bleiben die Bananen länger gelb und genießbar.
  5. In der Mikrowelle wird das Essen gleichmäßig warm, wenn Sie es in Form eines Donuts auf dem Teller verteilen. Einfach ein „Loch“ in der Mitte ausheben und das warme Essen genießen!
  6. Es ist ärgerlich, wenn Eier beim Kochen aufplatzen. Hilfreich ist es, vor dem Kochen die Eier unter warmes Wasser zu halten. Auch etwas Salz im Kochwasser hilft, dass die Eier nicht platzen.
  7. Frische Kräuter können Sie schneller und ohne Schneidebrett zerkleinern, indem Sie eine Schere benutzen.
  8. Öffnen Sie die Banane nicht am Stiel, sondern drücken Sie sie einfach am unteren Ende leicht zusammen und ziehen die Schale ab. So entfernen Sie automatisch die Fäden der Banane.
  9. Das Wasser kocht regelmäßig über und verschmutzt das Ceranfeld? Legen Sie einen Holzlöffel quer über den Topf. Damit wird es keine Probleme mehr mit dem Überkochen geben!
  10. Wenn Sie ein Problem mit Fruchtfliegen haben, stellen Sie ein Glas mit einer Mischung aus Apfelsaft, Essig und Spülmittel auf. Das lockt die kleinen Störenfriede an.

 

Dieser Artikel erschien in LebensLauf. Jetzt kostenlos testen: www.lebenslauf-magazin.net

 

No Pressure – Deine Story mit Gott ist einzigartig

Ira Schneider

Und, wie hast du Jesus kennengelernt? Eine wundervolle Frage. Jedes Mal, wenn ein Mensch anfängt, davon zu erzählen, werde ich ganz still und staune. Es gibt für mich fast nichts Spannenderes als zu hören, wie Gott das Leben von Menschen verändert. Mir ist noch nie eine Geschichte begegnet, die mich langweilt oder die es nicht wert ist, gehört zu werden.

Seltsamer Vergleich:
Was mich immer wieder irritiert, ist aber ein merkwürdiger Vergleich. Ein Vergleich, der Gott selbst nicht gerecht wird. Viel zu oft höre ich folgenden Satz: »Meine Geschichte ist nicht so spannend, bin halt in einem christlichen Elternhaus groß geworden.« Und dann wird mit bewundernder Haltung und großem Staunen von denen erzählt, denen Gott auf andere Art begegnet ist.

Dabei sollten wir wahrnehmen, wie viel komplexer, verwobener und tiefgreifender unsere Erfahrungen und Erlebnisse sind. In einem christlichen Elternhaus groß zu werden, bedeutet noch lange
nicht, dass Gott einem nicht an einem völlig anderen Ort, in einem völlig anderen Kontext begegnet. Außerhalb des Elternhauses Gott zu begegnen, bedeutet noch lange nicht, dass man zu Hause nie von Gott gehört hat. Die Geschichten, die Gott mit Menschen schreibt, sind facettenreicher als seine Schöpfung selbst. Jedes Wirken Gottes verdient eine besondere Anerkennung, weil Gott selbst alles stehen und liegen lässt, um mit jedem Menschen Geschichte zu schreiben: »Stellt euch vor, einer von euch hätte hundert Schafe und eins davon geht verloren, was wird er tun? Lässt er nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück, um das verlorene Schaf so lange zu suchen, bis er es gefunden hat?« (Lukas 15,4)

Jubelstürme:
Wenn das der Fall ist und du zu denen gehörst, die ihre Story mit Gott kleinreden, dann will ich dir sagen: Du bist ein riesiges Wunder! Denn statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit,
in einem christlichen Elternhaus groß zu werden und auch darüber hinaus an Gott zu glauben bei ungefähr 20 Prozent. Das bedeutet, dass nur zwei von zehn Kindern, denen ihre Eltern ca. zwei
Jahrzehnte von Gott erzählen, auch danach noch eine Beziehung zu ihm haben. Die Bibel selbst erzählt von einem Sohn, der seinen Vater verließ und erst durch Begegnungen außerhalb seines
Elternhauses zu ihm zurück fand. Die Freude darüber war unbeschreiblich. Lies mal Lukas 15,11-32. Deine Geschichte mit Gott lässt den Himmel feiern. Er jubelt über dich! Egal, wo, wann und wie du ihm begegnet bist. Auch die Erfahrungen von meinem Mann und mir könnten nicht unterschiedlicher sein. Meine Eltern kommen aus Albanien. Mit dem Glauben hatten sie nicht viel am Hut. Jesus lernte ich kennen, als meine Sitznachbarin aus der Schule mich eines Abends etwas spontan mit in ihre Jugend schleppte. An diesen Abend werde ich mich mein ganzes Leben
erinnern. Mein Mann wiederum ist zwar in einem christlichen Elternhaus groß geworden, dennoch musste er sich selbst dafür entscheiden, mit dem lebendigen Gott unterwegs zu sein. Es berührt mich, wie Gott ihm auf faszinierende Weise nachgegangen ist und um sein Herz gekämpft hat. Seine Geschichte ist für mich ebenfalls einzigartig. Denn am Ende geht es nicht um die Umstände und die Wunder unserer Stories, sondern um unser Herz.

 

Dieser Artikel erschien in TEENSMAG. Jetzt kostenlos testen: www.teensmag.de

„Wir sind Bürger des Himmels“

Franziska Klein

Wir fahren in der gleißenden Augustsonne durch urige Orte, über gewundene Straßen und unzählige Hügel bis hin zu einem Dorf, das uns wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten vorkommt. Die ärmlichen Hausfassaden und ungeteerten Wege sind mir fremd, während sie bei meinem Vater Erinnerungen Farbe verleihen. Einen engen Pfad den Hügel rauf erreichen wir ein eisernes Tor, auf dem in alter deutscher Schrift „Ort der Ruhe“ steht. Kurze Zeit später stehe ich mit meinen Eltern und Geschwistern an dem Familiengrab, in dem meine Urgroßeltern begraben wurden. Ein seltsames Gefühl. Ich stehe auf einem deutschen Friedhof in einem abgelegenen Dorf in Rumänien, 1.400 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem ich in Deutschland aufgewachsen bin. Auf diesem mir fremden Fleckchen Erde ist meine Großmutter aufgewachsen und mein Vater nennt es seine alte Heimat. Dieser seltsamen Mischung aus vertrauten und unbekannten Gefühlen begegne ich mit Neugierde, aber auch mit Befremden. Dieser Ort hat mit mir zu tun, ist eng verbunden mit meiner Familiengeschichte, aber Heimat kann ich ihn nicht nennen.

Meine Heimat, das Schwabenland:
Geboren und aufgewachsen bin ich im Schwabenland. Aufgrund meiner siebenbürgisch-sächsischen Prägung hatte mein Deutsch einen markanten Akzent, sodass ich bis in die Mitte meiner 20er hinein gefragt wurde, wo ich denn ursprünglich her käme. Die Leute waren mit meinem eingeübten Satz zufrieden: Ich bin hier geboren und aufgewachsen, aber meine Eltern sind Spätaussiedler aus Rumänien. Als Kind und auch noch als Jugendliche war mir die Herkunft und Andersartigkeit meiner Eltern stellenweise peinlich. Ich wollte einfach dazugehören und in meiner schwäbischen Grundschule nicht auffallen. Ich erinnere mich, dass ich als Kind manchmal „Ausländerin“ spielte. Ich verkleidete mich und sprach eine erfundene Sprache, obwohl ich nur Deutsch konnte. Ich war ein kleines, blondes Mädchen, dessen auffälliger Akzent eine bleibende Erinnerung war, dass das Schwabenland sich nie vollständig wie Heimat anfühlen würde.

Auf der Suche nach einem Gefühl:
Nach dem Abitur zog es meine Schulkollegen und mich die Ferne. Raus aus der kleinstädtischen Provinz, zuerst weit weg ins Ausland und dann zum Studium in eine Universitätsstadt. Beim
Ersti-Frühstück der Geschichtswissenschaftler lerne ich zum ersten Mal, dass zwischen Baden und Schwaben Vorurteile bestehen. Ich, 19 Jahre im Schwabenland gewohnt, hatte noch nie davon gehört. In Heidelberg komme ich zwar aus dem Schwabenland, aber finde in der bunten, internationalen Studentenschaft schnell meinen Platz. Die Wahlheimat für ein paar Jahre – ein absoluter Glücksgriff . Heimat, so entdecke ich in diesen Jahren, ist für mich kein Ort, sondern mehr ein Gefühl. Ein Gefühl von Angekommen sein. Trotz mehrerer Umzüge ins Ausland und innerhalb Deutschlands lebe ich mich immer schnell ein, finde neue Freunde und mache den neuen Ort zu meinem Zuhause. Irgendwann sage ich den Satz: Heimat ist, wo meine Bücher stehen.
Sobald ich länger als zwei Wochen an einem Ort bin, verschaffe ich mir einen Überblick über die Stadtkarte, stelle persönliche Gegenstände auf und sortiere meine Bücher griff bereit. Ich schaffe mir mein Zuhause, meinen temporären Heimathafen. Momentan stehen meine Bücher in meiner neuen Wahlheimat Frankfurt am Main. Nach anderthalb Jahren fühle ich mich in der Stadt angekommen. Und wenn sich die Skyline am Horizont emporhebt, spüre ich ein Kribbeln im Bauch. Es ist eine Mischung aus Verwurzelung und einer Leichtigkeit, die mein Heimatgefühl beschreibt. Es ist nicht statisch, sondern wandelbar und lässt sich mitnehmen.

Zurückkehren:
Viele meiner Schulkameraden hat es nach Jahren des Weltenbummelns wieder zurück in das Schwabenland gezogen. Das Fernweh junger Jahre ist gestillt und die Sehnsucht zu „settlen“ irgendwann stärker. Das Bedürfnis nach Sicherheit hat den Drang nach Freiheit übertrumpft. Wenn ich nach Hause zu meinen Eltern fahre und die schwäbische Alb in der Ferne auftaucht, fällt mir mittlerweile auch auf, was für ein idyllisches Fleckchen das doch ist. Im warmen Herbstlicht erinnert es mich hier ein bisschen an das Auenland. Doch die Stadt meiner Kindheit hat sich baulich komplett verändert, ich kenne die Straßennamen und Buslinien nicht und mein Jugendzimmer im Haus meiner Eltern existiert nicht mehr. Ein wohliges Gefühl überkommt mich dennoch, wenn mich im Hausflur unzählige Schuhe empfangen und meine Mama nebenher drei Kuchen backt, weil im Laufe eines Samstagnachmittags jede Menge Gäste vorbeischauen. Mein Zuhause-Gefühl bei meinen Eltern entspricht dieser Atmosphäre. Die Gastfreundschaft meiner Eltern und das Ein- und Ausgehen vieler Menschen, die ankommen und für einen Moment ihr
Leben teilen. Hier bin ich aufgewachsen, hier komme ich gern auf einen Besuch vorbei. Doch meine Heimfahrt trete ich Sonntagabend Richtung Frankfurt an.

Für Immer:
Mein Heimatbegriff ist lose – mehr ein Sicherheitsgefühl als eine Herkunftsregion. Es ist das Gefühl, dass ich an einem Ort angekommen bin – auch wenn die Empfindung mehr mit mir, den Menschen in meiner Umgebung und auch mit meinem Glauben an Gott zu tun hat. Ich fand es lange Zeit seltsam und weltabgewandt, wenn fromme Menschen ausdrückten, dass ihre wahre Heimat im Himmel sei. Aber wenn ich heute darüber nachdenke, was Heimat für mich bedeutet, passt das eigentlich ganz gut. Wenn es in Philipper 3,20 heißt „Wir sind Bürger des Himmels“ drückt das ein Gefühl aus, das kein Mensch mir geben oder nehmen kann. Ich bin bei Gott angekommen und angenommen. Meine Heimat bei ihm zu verorten, bedeutet Sicherheit und Gastfreundschaft in dieser Welt zu genießen, ganz gleich, woher ich komme. Bei Gott Heimat zu finden, bedeutet, dass ich einen Platz habe, Rechte zugesprochen bekomme und ein Versprechen, das für immer gilt.

Dieser Artikel erschien in DRAN. Jetzt kostenlos testen: www.dran.de

Viele Namen, ein Gott

Leonardo Iantorno

Die Bibel ist voll von ihm: Gott. Aber „Gott“ ist eigentlich kein Name, sondern in unserem Sprachgebrauch eine Art Berufsbezeichnung und vor allem unpersönlich. Die Bibel zeichnet jedoch ein ganz anderes, vielfältiges Bild des Gottes, an den Christen glauben. Er ist gerecht, allmächtig, gütig, helfend, treu u.v.m. Aber hat Gott auch einen Namen? Ja, er hat mehrere Namen, die ihn nicht nur identifizieren, sondern auch mehr über sein Wesen und seine Identität aussagen. Wir können Gott nicht fassen und Worte sind beim Versuch, das doch zu tun, nur begrenzt eine Hilfe. Trotzdem liegt es in der Natur des Menschen, Dinge, Personen und auch Gott zu benennen. Weil Gott aber größer ist, als wir es in Worte fassen können, finden wir in der Bibel viele unterschiedliche Gottesnamen.

ICH BIN DA?

Als Mose vor dem brennenden Dornbusch steht und Gott ihn dazu beruft, nach Ägypten zu ziehen, um Israel zu befreien, stellt er eine nachvollziehbare und logische Frage: „Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen?“ (2. Mose 3,13 b). Was soll Mose sagen, wenn ihn die Menschen fragen, wer ihn geschickt hat? Wer bist du, Gott? Und Gott antwortet ihm. Er nimmt ihn ernst und versteht, warum Mose diese Frage stellen muss: „Da antwortete Gott Mose: Ich bin der ‚Ich-bin-da‘. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der ‚Ich bin- da‘ hat mich zu euch gesandt.“ (2. Mose 3,14). Gott ist eben keine unbekannte Macht, er versteckt sich nicht und hüllt sich auch nicht in eine Wolke des Schweigens. Er ist da. Wörtlich bedeutet JHWE so viel wie „Ich werde sein, der ich sein werde“. Er ist der Ursprung des Lebens, er schenkt das Leben, war schon lange vor allem anderen und er wird immer sein. Wir glauben also nicht an einen identitätslosen Gott, sondern an den lebendigen und realen Gott, der sich zeigt, der lebt und uns begegnen will. Ob wir ihn immer spüren oder nicht, sein Name Jahwe ist ein Versprechen an uns, dass er mit uns sein will und wird. Mitten im Leben und nicht nur in Gottesdiensten oder wenn wir uns gerade korrekt verhalten. Gott ist da.

JESUS, DER GESALBTE

Zum Höhepunkt kommt Gottes Sehnsucht nach uns in Jesus, den die Bibel als den Messias oder Christus bezeichnet. Christus ist das griechische Wort für Messias und ein Ehrentitel. Es bedeutet „der Gesalbte“, in dem sich alle Verheißungen Gottes erfüllen werden und der der Retter für alle ist. Gesalbt werden in der Bibel auf der einen Seite Könige und Propheten, die eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen sollen. Auf der anderen Seite salbt man Kranke mit dem Wunsch, dass sie geheilt und wiederhergestellt werden. Gesalbt zu werden, ist ein Symbol des Heiligen Geistes, der auf und mit Jesus war. Gesalbt zu sein, heißt auch, mit Gottes Vollmacht ausgestattet zu werden. Jesus ist durch den Heiligen Geist der Bevollmächtigte Gottes und wir als Christen (Christus heißt ja auch „Gesalbter“) sind berufen, in dieser Bevollmächtigung durch den Heiligen Geist zu beten, zu reden und zu leben.

GOTT KENNENLERNEN

Wir glauben also nicht an einen unbekannten Gott, denn Gott selbst zeigt sich als der Ursprung des Lebens und als derjenige, der uns neue Hoffnung und eine Perspektive schenkt. Diesen Gott dürfen wir persönlich kennenlernen – immer mehr, immer besser – und er wird sich immer wieder neu zeigen. Gott ist vielseitig, überwältigend und er hat viele Namen und Charakterzüge, die wir entdecken und für uns in Anspruch nehmen dürfen. Wenn wir jemanden kennenlernen, sagen wir meistens zuerst unseren Namen, denn unsere Namen gehören zu uns und geben anderen die Möglichkeit, uns direkt anzusprechen. Das ist mit Gott nicht anders. Er hat Namen und wir dürfen ihn direkt ansprechen. Noch besser, er reagiert darauf, und wenn wir ihn anrufen, wird er sich uns zeigen und antworten. Ich darf Gott bei seinen Namen nennen und ihn z. B. als meinen Gott (Eli) anrufen, der für mich ist und mir nahe sein will. Weil Gott Namen hat, können wir ihn suchen, finden und anrufen.

Dieser Artikel erschien in DRAN. Jetzt kostenlos testen: www.dran.de

Alt, weiß, männlich

Judith Eggers

Woher kommt mein Gottesbild?

Voriges Jahr saß ich in einem Gottesdienst. Mitten in der Predigt zeigte der Prediger „Die Erschaffung Adams“ von Michelangelo an der Wand: ein Bild von Gott, mit weißem Bart, der seinen Arm Adam entgegenstreckt, der ihm nackt gegenüberliegt. Dabei sagte der Prediger: „Denken wir nicht alle beim Stichwort ‚Gott‘ an dieses Bild – einen älteren, weißen Mann mit Rauschebart?“ Um mich herum schüttelten einige die Köpfe. Ich dachte nur: „Nee, ich nicht. Das ist doch ein Klischee.“ Der Prediger sprach weiter: „Ob ihr die Frage gerade mit Ja oder Nein beantwortet habt – ich glaube, keiner von euch stellt sich Gott SO vor.“ Erneut wurde ein Bild an die Wand geworfen. Es war im Grund das gleiche wie vorher: rechts Gott, links ein Mensch, beide mit ausgestrecktem Arm. Es gab jedoch entscheidende Unterschiede: Gott war schwarz. Und eine Frau. Und sie reichte ihre Finger nicht dem weißen Adam – sondern Eva, die ebenfalls schwarz war. Ich stockte. Okay, Punkt für den Prediger. Als schwarze Frau, wie hier im Bild von Harmonia Rosales, hatte ich mir Gott wirklich nicht vorgestellt. Und das, obwohl Männlichkeit und Weiß-Sein keine Eigenschaften Gottes sind, von denen die Bibel explizit berichten würde. Rein intellektuell war mir das auch bewusst. Und dennoch: Die Vorstellung vom weißen Mann hatte sich hartnäckig gehalten. Woher kam dieses Bild?

EIN BILD ENTSTEHT

Dass wir uns Gott auf eine bestimmte Art und Weise vorstellen, ist normal. Tragisch wird es, wenn ein Bild entsteht, das schädigt, ausgrenzt oder zum einzig legitimen deklariert wird. Darum ist es wichtig, Gottesbilder zu hinterfragen, die uns begegnen, angefangen bei dem eigenen. Denn unser Gottesbild ist nichts, womit wir geboren werden: Es wird uns von Kindesbeinen an eingeprägt. Alles, was wir über Gott hören und sehen, spielt dabei eine Rolle, sowohl bei denen, die in einem christlichen Elternhaus aufwachsen, als auch bei denen, in deren Zuhause Gott nicht ausdrücklich thematisiert wird. Ein erster Faktor, der unser Gottesbild prägt, ist Sprache. Zum Beispiel ist „der Gott“ im Deutschen rein grammatikalisch ein maskulines Wort. Unsere Sprache kennt auch „die Göttin“, aber damit assoziieren wir eher Aphrodite oder Venus. Auch die Bibel spricht oft in Bildern von Gott, die traditionell eher mit Männern in Verbindung gebracht werden – Vater, Herr, Richter, König. Dass Gott in der Bibel durchaus auch mit weiblichen Bildern beschrieben wird (z. B. als Mutter in Jesaja 66,13) kommt in unseren Liedern, Predigten und theologischen Werken jedoch kaum vor. Auch wenn Strömungen wie feministische Theologie dem vermehrt entgegenwirken. Neben der Bibel hat uns auch die westeuropäische Kunstgeschichte geprägt, in der Jesus Christus fast immer mit hellbraunem Haar und blauen Augen gemalt wurde. Auch viele deutsche Kinderbibeln sind voll solcher blasser Jesusbilder. Dabei hat Jesus als Hebräer wahrscheinlich eher ausgesehen, wie die heute aus dem Nahen Osten stammenden Menschen. Die Bilder, die uns begegnen und prägen, sind also keineswegs selbstverständlich, sondern wiederum geprägt von Kultur, Sprache, Tradition, Geschlecht, Geschichte, … Eine große Rolle spielt das soziale Umfeld, zum Beispiel, wie offen die Eltern über ihren eigenen Glauben sprechen. Auch die eigene Kirchengemeinde prägt, sowohl in Aussagen über Gott als auch in Handlungen und unausgesprochenen Regeln: Wer darf etwas in der Gemeinde sagen? Wie wird mit Fehlern umgegangen? Wofür wird gebetet? Wie sehen die Menschen aus, die im Gottesdienst sitzen, wie reden sie, was haben sie an?

Und noch vieles mehr formt unser Gottesbild: einschneidende Erlebnisse, (christliche) Literatur, Filme und Serien, der Umgang mit der Bibel, den wir lernen usw. Aus all dem speist sich das bunte Mosaik eines Bildes, das sowohl die Prägungen enthält, die wir − bewusst oder unbewusst − übernommen oder abgelehnt haben, als auch die persönlichen Erlebnisse, die wir mit Gott verbinden.

PRÜFEN UND DAS GUTE BEHALTEN

Wie gehen wir mit dem Wissen um, dass unsere Erfahrungen unser Gottesbild geformt haben? Zuerst einmal sei gesagt, dass es dadurch nicht automatisch schädlich ist oder verworfen werden muss. Aber das Wissen um unsere Prägung zeigt, dass wir unser Gottesbild kritisch hinterfragen und prüfen sollten. Ein erster Schritt dabei ist zu reflektieren, welches Gottesbild wir haben. Dabei kann es helfen, Beobachtungen zu sammeln, zum Beispiel, verschiedene Bilder von Gott zu betrachten und zu fragen: Sieht so mein Gott aus? Oder aber, das eigene Denken und Handeln zu beobachten: Wie wähle ich meine Worte im Gebet? Welche Reaktionen Gottes male ich mir aus? Und bei alldem: Warum? Diese gesammelten Mosaiksteinchen ergeben nach und nach ein Bild, das nie ganz vollständig sein wird und auch Widersprüche enthält. Dann gilt es, sich dieses Bild anzusehen und zu fragen: Finde ich es angemessen? Passt dieses Bild mit dem zusammen, wie Gott in der Bibel beschrieben wird? Wie erleben ihn andere? Nicht zuletzt sollten wir dabei im Gespräch mit Gott bleiben und ihn bitten, diesen Prozess zu begleiten.

ES BLEIBT BEGRENZT

Vielleicht merkst du bei manchen Mosaiksteinchen, dass du ehrlich von ihnen überzeugt bist. Super – behalte sie! Es wird dich bereichern, dass du dir ihrer jetzt bewusst bist. Andere Steinchen wirst du als ungesunde Prägungen entlarven. Hier kann es hilfreich sein, Sätze zu finden, die diesen Bildern Wahrheiten entgegensetzen – zum Beispiel „Gott ist gerecht“, „Ich bin genug“. Und vielleicht bemerkst du Stellen, an denen du noch einiges über Gott lernen musst, weil dein Bild unausgeglichen ist – zu streng, zu milde, zu leistungsorientiert. Dann beschäftige dich mit Bibelstellen oder Bildern, die eine für dich unbequeme Seite Gottes darstellen, und frage: Was wäre, wenn auch das zu Gott gehörte? Bei alldem müssen wir uns klar sein, dass wir nie ein vollumfängliches Bild von Gott erreichen werden. Viel zu eingeschränkt ist unser Blick, viel zu gefärbt auch unsere reflektierte Wahrnehmung, viel zu groß und alle Sinne übersteigend dieser Gott, den wir zu greifen versuchen. Aber sich das einzugestehen, ist der beste Ausgangspunkt, um über Gott nachzudenken: in dem Wissen, dass wir nicht das ganze Bild von Gott haben. Dass vielleicht auch die Bilder zu ihm gehören, die andere von ihm malen. Und vielleicht auch noch ganz andere.

Dieser Artikel erschien in DRAN. Jetzt kostenlos testen: www.dran.de