Judy Bailey

Interview: Jörg Podworny

„Wir sind eine Welt“

Die Sängerin Judy Bailey über Songs zwischen Reggae und Disco und die vereinende Kraft der Musik.

Judy, du bist schon von deiner Lebensgeschichte her – auf Barbados aufgewachsen, jetzt in Deutschland – eine Weltmusikerin und Weltbürgerin, die in vielen Teilen der Welt unterwegs ist. Welche Rolle spielt das für deine Art, Musik zu machen?

Es hat auf jeden Fall etwas miteinander zu tun. Ich bin auf Barbados aufgewachsen – das ist sowieso viel Reggae, Rhythmus, Calypso, afrikanische Einflüsse … Aber auch da hatte ich schon viele Poplieder in meinem Kopf. Und das ist weiter gegangen, seit ich mit Musik um die Welt reise: Was ich erlebe, das taucht auch in meiner Musik auf. Was mir gefällt, das fließt mit ein, auch unbewusst. Und wenn Leute fragen: „Wie nennst du deine Musik?“, dann ist das wirklich schwer zu beantworten. Weil es ist so gemischt: Reggae, Rock, Soul, Balladen, auch ein Disco-Song ist auf meinem neuen Album. Es ist schwer für mich, zu sagen: Das ist jetzt meine Musik. Es ist alles meine Musik irgendwie.

„Judy-Music“ sozusagen.

Ja, wirklich (lacht). Und Menschen aus buchstäblich aller Welt singen mit mir gemeinsam.

Neue Lieder haben oft zu tun mit Erinnerungen und Begegnungen. Gibt es im Rückblick auf die vergangenen Monate besonders bewegende Geschichten?

Oh, da gibt es einige! Ich habe eine ruhige Ballade getextet: „Let love have the last word“. Die habe ich geschrieben, als mein Schwiegervater gestorben ist. Das war keine einfache Geschichte. Vieles war nicht gelöst. Es gab noch viele Fragen, es war eine Herausforderung für die ganze Familie. Und das Lied soll ausdrücken: Obwohl man nicht alles versteht, soll die Liebe das letzte Wort haben – ohne dass es naiv oder simpel ist. Egal, was deine Gefühle sagen: Lass Liebe das letzte Wort haben! Auch wenn es schwer ist – lass nicht deine Wut oder deine Gefühle gewinnen! Das hat natürlich viel mit Vergebung zu tun.

Und eine zweite Geschichte: Als bei uns im Dorf viele Flüchtlinge ankamen, sind nach einiger Zeit ganz viele Leute zusammengekommen und wir haben ein Begegnungsfest gefeiert. Daraus ist das Lied „Home“ entstanden: ein Lied über Zuhause, besonders für die Flüchtlinge in meinem Dorf. Es begleitet uns irgendwie jeden Tag.

Gleichzeitig lag mein Bruder in diesen Tagen auf dem Sterbebett. Er hatte nicht das beste Verhältnis zu meinen Eltern, aber jetzt war er wieder zu Hause. Und als er gestorben ist, war das auch wie nach Hause gehen, zu Gott.

Zwei sehr eindrückliche Geschichten. Nun hat das Album den Titel One – und es trägt diesen Titel nicht einfach so …  

Ja. Ganz allgemein heißt „One“: Egal, wer du bist, wo du herkommst, wie du aussiehst und nach welcher Religion du lebst – wir sind eins! Durch die Adern jedes Menschen fließt Blut, jeder atmet, kennt Enttäuschungen, hat Freude: Wir teilen so viel gemeinsam. Als Christ heißt „One“ für mich: Wir sind eins, egal welcher Glaubensrichtung wir angehören, wenn wir den grundsätzlichen Kern des Glaubens haben. Und zusammen: Wir sind eine Kirche, haben einen Glauben, eine Hoffnung. Wir sind eine Welt.

Was ist dein Wunsch, wenn Menschen sich begegnen, wenn sie deine Musik hören oder auch gemeinsam singen?

Ich wünsche mir, dass meine Musik Leute zusammenbringt, dass wir zusammen tanzen und singen und sehen, dass wir eins sind. Und wenn wir von unserem Glauben singen, dann kann man den nicht sehen, nicht mit Händen greifen. Aber ich hoffe, dass Menschen es spüren und dass der Glaube anziehend ist für Menschen. Dazu möchte ich ermutigen mit meiner Musik.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Mit Gott auf der Rennstrecke

von Rüdiger Jope

Was kommt dabei heraus, wenn ein visionäres Team 100 Jahre Motorsport, ein abgehalftertes Hotel, Flüchtlinge und ehemalige Straffällige zusammenbringt? Eine Kirchengemeinde!

Wolkenloser Himmel. Langgezogene Kurven. Schattenspendende Bäume. Verkleidete Leitplanken. Dröhnend zieht eine Maschine an meiner heruntergelassenen Seitenscheibe vorbei. Sie signalisiert meiner Nase und meinen Ohren: Du bist auf der richtigen Spur Richtung Glemseck. Bis in die 60er-Jahre hinein trugen auf der legendären Solitude-Rennstrecke in der Nähe von Stuttgart zwei- und vierrädrige Legenden des Motorsports ihre PS-starken Fights um Lorbeerkränze und glänzende Pokale aus. Vor dem Hotel Glemseck parke ich. Auf mich wartet Tobias Merckle, der Gründer, Taktgeber und Vorstand von „Seehaus e.V.“. Mit leuchtenden Augen führt er mich durch die in die Jahre gekommenen Räume, die eine vergilbte, rauchgeschwängerte, aber reiche Motorsportvergangenheit atmen. „Eigentlich träumte ich schon 13 Jahre davon, hier an diesem Ort Motorradfahrer, Oldtimerfahrer und Motorsportbegeisterte in ihrem Umfeld mit dem Glauben in Berührung zu bringen“, so der Visionär.

Traditionen pflegen, Neues entwickeln

Als er sich Anfang 2016 auf die Suche nach weiteren Räumen für den „Jugendstrafvollzug in freien Formen“ macht, wird ihm dieses abgelebte Kleinod angeboten. Merckle ist in seinem Element: „Als ich dann in diesen Räumen stand, wusste ich: Mitarbeiterwohnungen sind hier fehl am Platz. Die über 100 Jahre alte Geschichte gehört unter neuen Vorzeichen fortgeschrieben.“ Auf einem Laptop bekomme ich die Zukunft präsentiert: Ein hippes Motorsporthotel. Detailverliebte Innenausstattung mit Fotos, Originalfahrzeugen und Oldtimern. Zudem sollen im Glemseck Flüchtlinge in der Gastronomie ausgebildet werden, um ihnen so einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu verschaffen. Motorsportbegeisterung mit Mehrwert zum Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Helfen und Glauben.

Gerade Letzteres ist Merckles Leidenschaft. Ehemaligen Straffälligen eine Gemeinde als Zuhause anzubieten. Alle wohlgemeinten Versuche scheiterten. Die meisten Jugendlichen fanden nach der Zeit im Seehaus keine Beheimatung in einer normalen Gemeinde. „Die Lebenswelten, die Erfahrung, die Gesprächsthemen, die Interessen sind einfach ganz andere“, bilanziert der Gründer etwas ernüchtert. Doch Merckle hat das Unternehmer-Gen. Wo ein Problem ist, sucht er nach einer Lösung. Mit einer kleinen Gruppe von Mitstreitern setzt er sich mit Verantwortungsträgern aus der evangelischen Landeskirche Württemberg zusammen. Sie fragen: „Könnte Glemseck nicht eine ‚personale Gemeinde‘ werden für ein Milieu, welches die klassische Kirchengemeinde nicht erreicht?“ Sie kann. Seit Anfang Mai 2016 ist die „Gemeinde am Glemseck“ Teil der Gesamtkirchengemeinde Leonberg und der evangelischen Landeskirche Württemberg.

Beziehung statt Programm

Glemseck will dort mit dem Glauben hin, wo die Leute sind. Die Motorradfahrer und Motorsportbegeisterten sind da ein zusätzliches Pfund. Merckle gibt eine Begebenheit aus einem Motorradgottesdienst zum Besten. Auf dem WC ist die Pfarrerin dabei, sich ihren Talar überzustreifen. Nebendran schlüpfte eine Motorradfahrerin in ein Hasenkostüm. Der Pastorin rutschte ein schmunzelndes „sieht aber komisch aus“ raus. Ihr Gegenüber konterte lachend: „Ebenso!“

Knapp achtzig „komische“ Leute treffen sich inzwischen in dieser ökumenischen Mitmachgemeinde. Sie wird zum Zuhause für Suchende, Zweifler, Interessierte, Neugierige und Flüchtende. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Thema Gemeinschaft. Lebensberichtsabende und gemeinsames Essen sind ein zentrales Element. „Menschen kommen vor allem wegen der Beziehungen, die Gottesdienste nehmen sie so mit“, ergänzt Merckle. Auf dem Rückweg zum Auto bückt sich der Visionär nach dem achtlos weggeworfenen Müll. Ich erlebe: Hier ist sich einer nicht zu schade, kleine und große Müllberge des Lebens beiseite zu räumen, damit Menschen sich mit Gott auf die Rennstrecke ihres Lebens begeben.

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Ist die Zeit der Ewigkeit abgelaufen?

von Marietta Steinhöfel

Nachgefragt bei Prof. Dr. Peter Zimmerling, Professor für Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig.

Die heutige Gesellschaft lebt im Hier und Jetzt. Auch unter Christen ist man viel beschäftigt – Gottesdienstvorbereitungen, Chorproben, Teamtreffen… Hat die Ewigkeit da überhaupt noch Platz?

Kaum. Für die Christenheit, und selbst für „heißtemperierte“ Gläubige, ist Ewigkeit in den Hintergrund gerückt. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen ist unsere Gesellschaft ebenso beschäftigt mit dieser Welt, dass die Perspektive auf eine andere, unsichtbare Welt schlechte Karten hat. In der ehemaligen DDR kommt hinzu, dass die Propaganda der SED – die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands – die christliche Auferstehungshoffnung regelrecht diskreditiert hat. Man sagte: Die Jenseits-Hoffnung sei eine Form von Vertröstung, und hindere Menschen daran, mit aller Kraft für die Verbesserung der irdischen Verhältnisse zu kämpfen.

Bei allem Nicht-Perfekten in der Welt scheint die Vertröstung auf eine bessere Zukunft naheliegend. Doch ist dies erstrebenswert? Ewig das Gleiche, ewig orgellauschend?

Der Eindruck von einer Ewigkeit als nahtlose Fortsetzung des Jetzt-Zustandes ist unter anderem dadurch aufgekommen, dass die Evangelische Theologie aufgegeben hat, irgendetwas Inhaltliches über das ewige Leben auszusagen. Ja, es gibt eine Kontinuität zwischen unserem irdischen und dem ewigen Leben. Denken wir an das neue Jerusalem, das auf die Erde herabkommt, dann sehen wir auch, dass all das Schöne, der Reichtum der Kulturen, den es auf dieser Welt gibt, nicht verloren geht, sondern eingebracht wird in die himmlische Stadt. Aber es gibt auch eine Diskontinuität: Das neue Leben bei Gott ist etwas völlig anderes. Es kommt zu einer Verwandlung in eine andere Qualität. Und zwar nicht in Form von einem Weniger an Leben, sondern einem Mehr. Einem vollendeten Leben in Fülle, frei von Begrenzungen. Wir haben nur das Problem, dass wir diese biblische Botschaft irgendwie nicht richtig vermittelt bekommen.

Ewigkeit als Begriff ist schwer greifbar – vor allem für die Wissenschaft. Wie bekommen Sie ihn zu packen?

Ewigkeit wird oft versucht, allein auf der Zeitschiene zu verorten. Die Zeitlosigkeit ist aber nur ein Aspekt von Ewigkeit. Wir müssen auch die qualitative Dimension ins Gespräch bringen. Außerdem müssen wir versuchen zu vermeiden, dass der Himmel nur ganz jenseitig gedacht wird. Es gibt „Vorwegerfahrungen der Ewigkeit“, die wir alle erleben können; zum Beispiel bei Naturerfahrungen wie dem Anblick eines wunderschönen Sonnenuntergangs, im Gottesdienst durch himmlisch anmutende Musik und Gesänge, oder die unmittelbare Antwort auf ein Gebet. In solchen Momenten hat man doch den Eindruck, dass der Atem des Höchsten einen schon berührt. C.S. Lewis hat in seinem Buch „Die große Scheidung“ einen Versuch unternommen, Ewigkeit als Qualitätsbegriff in Bildern zu verorten. Symbole, die beschreiben, wie sich dieses „Mehr an Leben“ anfühlt: Das Schwimmen im frischen Bergsee, das all das Positive enthält, was wir auch im irdischen Leben erleben können, aber ohne das, was sonst noch an Negativem im Hintergrund dabei ist. Etwa das Gefühl des Unterkühlt-Werdens oder die Angst vorm Ertrinken. Es bleibt nur das Gefühl prickelnder Frische.

Das Cover Ihrer neusten Publikation (Evangelische Mystik) ist betitelt mit „Alles Ding währt seine Zeit – Gottes Lieb in Ewigkeit“. Was bedeutet das?

Mystiker und Mystikerinnen haben sich nicht damit zufrieden gegeben, erst nach dem Tod ungetrübte Gottesgemeinschaft und Seligkeit zu erfahren. Sie sind umgetrieben von der Sehnsucht, die „unio mystica“, die unmittelbare Gemeinschaft mit Gott, schon jetzt zu erleben. In solchen Augenblicken verschwindet plötzlich die Zeit, so wie wir sie gewöhnt sind. Die Begegnung mit dem Göttlichen, so sagen die Mystiker, ist eine so intensive Erfahrung, dass die Schranken von Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft fallen.

Herr Prof. Dr. Zimmerling, vielen Dank für das Gespräch!

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Aufstand proben

von Lasse Eggers

Was wir konkret tun können, wenn wir merken: Die Welt geht uns was an

Wann hast du dich zuletzt öffentlich aufgeregt? Also so, dass es jemand mitbekommen hat? Oder gehörst du auch zu denen, die meinen, irgendwo im Social Web einen Hashtag zu setzen, müsste als politisches Statement allemal reichen? Wer anfängt, sich über das Thema Gedanken zu machen, stößt unweigerlich auf eine Reihe offener Fragen. Zwei davon sind mir besonders wichtig: Bin ich politisch aktiv genug? Und: Was ist eigentlich eine angemessene Art und Weise, im 21. Jahrhundert politisch aktiv zu sein?

 

Politisch aktiv?

Schauen wir auf die erste Frage. Grundsätzlich bin ich politisch aktiv: Ich gehe wählen, vertrete eine Meinung und beteilige mich an Diskursen im Social Web. Aber reicht das? Die Frage nach dem “Genug” ist eine heikle, denn wer legt schon das Maß für politischen Aktivismus fest? Na ja, zum einen haben wir da den Staat als Maßstab, der ein paar Beteiligungsmöglichkeiten anbietet. Wer unsere Demokratie stützen will, weil sie uns ein hohes Maß an persönlicher und öffentlicher Gestaltungsfreiheit gewährleistet, sollte von diesen Möglichkeiten schon Gebrauch machen. Dazu gehören die Wahlen, das Recht, Parteien zu gründen und sich darin zu engagieren, das freie Demonstrationsrecht und andere Bürgerbeteiligungen wie zum Beispiel Volksabstimmungen.

Einen anderen Maßstab, den wir anlegen sollten, bietet die Bibel. Schon die frühen Christen beschäftigte die Frage, wie sich die ethische Linie von Jesus in gesellschaftliches Leben und soziale Verantwortung übersetzen lässt. Paulus verdanken wir zum Beispiel ein paar kluge Anweisungen, wie wir als Christen mit den gesellschaftlichen Verantwortungsträgern umgehen sollen. In Titus 3,1-2 und Römer 13,1-6 mahnt er, dem Staat zu dienen und der Obrigkeit als weltlicher Autorität den fälligen Respekt zu erweisen. Unser politischer Aktivismus soll die respektieren, die verantwortlich eingesetzt sind, das Leben in unserem Land zu gestalten.

Noch eine andere Stelle möchte ich hier als eine der bedeutendsten Möglichkeiten der politischen Beteiligung besonders hervorheben: 1.Timotheus 2,1-3: „Betet für alle Menschen, besonders für die, die in Staat und Regierung Verantwortung tragen…“ Damit wir, wie Paulus sagt, in Frieden leben können. Hier bekommt das Gebet, das du still bei dir sprichst, oder die Fürbitte in der Gemeinde Gewicht: Es steuert seinen Teil dazu bei, dass wir in Frieden leben und unseren Dienst tun können. Wie schön, dass ich mich so für meinen Staat einsetzen kann.

Aber wieso sollte ich als Christ Aufstand leisten, wenn ich doch der Obrigkeit gehorchen soll? Reicht es dann nicht, wenn ich für meinen Staat bete? Es reicht überall dort nicht, wo die Gesellschaft spürbar aus den guten Ordnungen Gottes herausdriftet. Wo wir als Christen für Werte stehen, die gesellschaftlich an Wert zu verlieren drohen. Wenn es um Themen wie die Zukunft der Gentechnik, den Schutz des ungeborenen Lebens, soziale Gerechtigkeit oder den Einsatz der Bundeswehr geht, können wir einen Unterschied machen, wenn wir unsere Positionen an den richtigen Stellen einbringen.

Die Qual der Wahl: Welchen Aufstand proben wir?

Kommen wir zur zweiten Frage: Was ist die richtige Art und Weise, um heute noch politisch aktiv zu sein?

Da sind die Parteien, klar. Jede hat auch eine eigene Jugendorganisation, in der das politische Handwerk erlernt und entwickelt wird. Dabei darf es dann auch mal zur Sache gehen und Positionen sehr pointiert geäußert werden. In den Ortsverbänden der Parteien wird Lokalpolitik gemacht. Muss die neue Umgehungsstraße ausgerechnet durch ein Naturschutzgebiet verlaufen? Wie viele Bäume wollen wir uns in der Innenstadt leisten? Wie wär’s mit einem Marketingkonzept für unsere Kleinstadt? Alle Parteien suchen händeringend.

Politisch ungebunden, aber durchaus aktiv sind auch die Bürgervereine und –initiativen. Als Sparringspartner für die Politik und die Stadtverwaltung gestalten sie das Leben der Stadt oder des Viertels sehr konkret und häufig pragmatisch mit. Als Vereine spiegeln sie der Verwaltung den Bürgerwillen und sind eingebunden, wenn seitens der Verwaltung Lösungen für Gestaltungsherausforderungen im öffentlichen Raum gesucht werden.

Im akuten Fall helfen auch freiere Formen: die Mahnwache, die Demonstration, das Bürgerbegehren, die Petition, der offene Brief, ein Infostand, das Flugblatt, Kunstaktionen, Menschenketten und alles, was du dir sonst noch ausdenken kannst.

Neu in der Liste ist der Netzaktivismus, also Bloggen, Vloggen, Hashtaggen und Co. Gerade der Hashtag-Aktivismus wird oft als faul oder nutzlos eingestuft – reine Gewissensberuhigung? Natürlich beruhigt „Slacktivism“ das soziale Gewissen und geht so leicht von der Hand, dass er uns dauerhaft in Aktion versetzt. Nicht hinter jedem #prayfor… steckt auch ein Gebet. Dann doch lieber still bleiben und wirklich beten.

Aber Hashtags haben auch Power. Sie können, wenn sie richtig benutzt werden, gewaltige Kraft entwickeln in Zusammenarbeit mit den sozialen Netzwerken. Besonders jene Hashtags waren erfolgreich, die mit realen Aktionen verbunden waren. #blacklivesmatter, #aufschrei, #landesverrat: Es ist die gekonnte Verbindung des Social-Online-Lebens mit dem Real-Life, die Hashtags zu einer glaubwürdigen politischen Willensäußerung machen. Wenn Hashtags also richtig verwendet werden, dann bewegen sie etwas. Poste also das nächste #prayfor… lieber direkt mit einer Veranstaltung, die wirklich zum gemeinschaftlichen Gebet aufruft, dann folgt nämlich aus Beteiligung echte Aktion.

#aufstehen

Am Beispiel des Hashtags sieht man: Politik ist nicht nur eine Frage der Werkzeuge, sondern auch der richtigen Verwendung. Für jedes Werk gibt es das richtige Werkzeug und für jedes Werkzeug die richtige Verwendung. So liegt es an dem Umstand, der dich in Bewegung versetzt, welche Form von Aktivität in deiner Situation die richtige ist. Manchmal bewegen Hashtags die Massen, manchmal bewegen Massen auf der Straße den Staat.

Also: Bist du aktiv oder nicht? Beruhigst du nur dein Gewissen oder geht es dir ums Mitgestalten des öffentlichen Lebens? Und wogegen steht dein Herz auf, oder besser noch: Wofür? Unterlassener Aufstand ist unterlassene Hilfestellung. Es ist diese, unsere Welt, in der wir unseren Dienst verrichten. Wenn wir uns mit ihr auseinandersetzen, merken wir vielleicht, dass sie uns mehr angeht als gedacht.

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Unstrittig lecker

von Pascal Görtz

Jennys gedeckte Apfel-Mohntorte war ein Traum von einem Kuchen. Einer, für den man unter bestimmten Umständen töten würde. An jenem Nachmittag aber waren die Gäste dafür eindeutig zu nett: Wir saßen mit guten Freunden zusammen, ließen uns die Spätsommersonne ins Gemüt scheinen und nutzten einen vorgeschobenen Feiervorwand zur gehobenen Kalorienaufnahme. Der Nachmittag entwickelte sich prächtig, wir scherzten wild und frei, die Gäste blieben bis in den Abend. Nur ein letztes Stück Kuchen, das ab 16 Uhr unberührt auf der Kuchenplatte dahinvegetierte, bis der letzte Gast unseren Garten verlassen hatte, störte die Harmonie. Wir ließen es vor unseren Augen in der Sonne vergammeln.

Seltsam, oder? So lecker und gleichzeitig so liegen gelassen? Mir ist das an diesem Abend nachgegangen: Warum sitzen erwachsene Menschen an einem Tisch und lassen zu, dass die schlechteste aller Varianten eintrifft? Wir hätten stattdessen darüber streiten sollen, was mit dem letzten Stück Kuchen passieren soll. Wer noch Lust darauf hatte – oder ob wir es auf einem Pappteller zum Fifty-Fifty-Verkäufer tragen oder der einsamen Nachbarin vor die Tür stellen wollten. Wir haben keine vernünftige Lösung für das letzte Stück gehabt, weil der „Streit“ an diesem Nachmittag – aus Höflichkeit oder mangelnder Anteilnahme – abgesagt wurde. Ich habe das Stück am Abend in den Kühlschrank wandern lassen und nach drei Tagen ordnungsgemäß entsorgt. Schade drum.

Das letzte Stück Kuchen ist für uns das eindrücklichste Bild für etwas, um das man ruhig mal streiten darf. Und davon gibt es mehr als uns lieb sein dürfte. Es gibt genügend Menschen am Rand unserer Gesellschaft, für die niemand streitet. Und das, obwohl sie nur auf dem Papier gleichberechtigt leben dürfen. Es gibt ausreichend Situationen, in denen nicht gute Argumente das Recht auf ihrer Seite haben, sondern missbräuchliche Machtstrukturen. Es gibt doch so viel, über das man heimlich den Kopf schüttelt und erst dann auspackt, wenn andere derselben Meinung sind. Warum nicht mal miteinander auseinandersetzen und genau darin die eigene Wertschätzung ausdrücken?

Wer etwas bewegen will und um die beste Lösung ringt, wird den „Streit“ auf dem Weg dorthin als Gewinn betrachten. Selbst dann, wenn es um etwas so profanes wie das letzte Stück Kuchen geht.

So viel Streit muss noch erlaubt sein!

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Daniel Kallauch

Interview: Bettina Wendland

Kinder stark machen

Über ein Vierteljahrhundert steht Daniel Kallauch schon auf der Bühne. Und macht dabei nicht nur eine professionelle Show für Kinder und Eltern, sondern vermittelt auch wichtige Werte.

Du bist seit über 25 Jahren Kindermusiker. Macht es dir immer noch Spaß?

Ja, es macht mir richtig Spaß. Vor einigen Jahren dachte ich, mit Mitte 50 mache ich mehr für Erwachsene. Aber dann hatte ich so etwas wie ein Gotteserlebnis, wo ich auf einmal wusste: „Du bist und bleibst bei den Kindern.“ Das war befreiend für mich.

Wie bist du denn überhaupt zur Kindermusik gekommen?

Seit ich 16 bin, bin ich mit Musik unterwegs – zuerst mit einem Freund, dann mit Anke, meiner Frau. Bei meiner ersten Arbeitsstelle als Vikar bin ich im Kinderbereich gelandet. Der Diakon brauchte für einen Einschulungsgottesdienst ein Lied zur Speisung der 5.000. Da ich kein passendes Lied kannte, habe ich eins geschrieben: „4999 und 1“. Danach entstand ein Kinderlied nach dem anderen und die kamen viel besser an als die Lieder, die ich vorher gemacht hatte.

Ist der Willibald auch schon 26 Jahre dabei?

Ja. Vom ersten Kinderkonzert im Januar 1991 bis heute. Der Spaßvogel sah zwar noch etwas anders aus, hatte aber immer seinen Charakter, der sich im Lauf der Jahre weiterentwickelte. So wie bei mir!

Wie hast du das Bauchreden gelernt?

Bei einen Wochenend-Kurs. Mit dem Bauchreden ist es wie mit dem Klavierspielen. Man braucht eine halbe Stunde, um zu wissen, wo welcher Ton ist. Aber es dauert zehn Jahre, bis es klingt.

Du hast in den letzten  Jahren viele Kinder erlebt. Würdest du sagen, dass die Kinder sich verändert haben?

Ja, die Aufnahmefähigkeit hat nachgelassen. Aber auch die Eltern haben sich verändert. Viele sind nicht mehr so konzentriert dabei. Bei fast jedem Auftritt gibt es eine Mutter, die mit ihrem Kind auf dem Schoß ihr Smartphone bearbeitet. Für die Veranstalter ist es auch nicht leichter geworden. Früher war eine Familienshow oft zwei Wochen vorher ausverkauft. Heute bezahlen die Leute lieber den teureren Tagespreis, um spontan entscheiden zu können, ob sie hingehen.

Hast du dein Showprogramm an diese Veränderungen angepasst?

Eigentlich nicht. Häufig bekomme ich die Rückmeldung von Eltern, sie hätten noch nie erlebt, dass ihr Kind 80 bis 90 Minuten so konzentriert bei einer Sache dabei war. Mal hören sie zu, dann kommt Willibald wieder, kurz darauf heißt es aufstehen zum Mitmachen … Wir wechseln ständig die Impulse, alles mit Regisseur und viel Erfahrung geplant.

Auf deiner neuen CD „Ganz schön stark“ geht es darum, Kinder stark zu machen. Was sind denn die größten Herausforderungen für sie?

In unserer Gesellschaft müssen alle richtig viel Leistung bringen, auch die Kinder schon. Unser Schulsystem ist darauf aufgebaut. Das ist zunehmend eine große Herausforderung für Kinder und Familien. Kreativität zum Beispiel ist kaum gefragt. Ich hoffe, dass ich Kindern, die sensibler und kreativer sind, Mut mache, stark zu sein und zu sich zu stehen.

Wie können Eltern das fördern?

Eltern müssen sich nicht dem Diktat der Schule und der Gesellschaft unterwerfen. Sie sollten den Mut haben, ihren eigenen Weg mit ihren Kindern zu gehen und ihnen die Möglichkeit geben, sich zu entfalten. Eltern dürfen mutig als Vorbilder vorangehen und dem Nachwuchs zeigen, dass nicht immer alles glatt läuft. Sie sollten bereit sein, ihre Kinder mehr in ihr Leben mit hineinzunehmen und ihnen zeigen, wie jemand mit Schwierigkeiten umgeht, der Gott vertraut.

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Weggeben!

Von Martin Gundlach

Wir haben ein kleines Haus und wenig Platz für Überflüssiges. Trotzdem staut sich bei uns eine Menge, in den Regalen, auf Schränken und in den Zimmerecken. Gerade merken wir, wie befreiend es ist zu entrümpeln. Kaputte und wertlose Dinge zu entsorgen und gut erhaltene an Menschen weiter zu geben, die sie richtig gut gebrauchen können. Wir haben das Gefühl, dass mit dem gewonnenen Platz auch Raum für neue Gedanken entsteht – und dass wir so manche verschütteten Dinge oder Themen überhaupt erst wieder in den Blick bekommen. Deshalb an dieser Stelle zwei Anregungen aus den beiden letzten Wochen.

  • Leben Sie nicht in der Vergangenheit! Hoffen Sie nicht, dass Ihre Kinder irgendwann einmal die alten vergilbten Reclam-Hefte lesen wollen. Ihr altes Telefon reaktivieren? Das Geschirr von Oma übernehmen? Ja, ein oder zwei Nostalgiestücke sind okay. Trennen Sie sich vom Rest. Klamotten, aus denen die Kinder herausgewachsen sind, Spielzeug, mit dem keiner mehr spielt. Weg damit, wenn Sie es nicht mehr brauchen. Es gibt ganze Regale voller Literatur, wie befreiend dieser Schritt ist. Ich weiß das – und trotzdem tue ich mich oft überraschend schwer mit dem Weggeben.
  • Für uns gibt es zwei Optionen: Die schönen Teile verschenken, die unnützen Dinge wegwerfen. Wir verkaufen nichts. Wir fühlen uns beschenkt und schenken weiter. Es gibt momentan so unendlich viel Bedarf im Land bei denen, die als Flüchtlinge zu uns kommen. Ja, Sie können aus Ihrer Entrümpelungstour noch ein paar Euro oder Franken herausholen. Das ist nicht verwerflich und vielleicht im Einzelfall richtig. Sie können sich aber auch überlegen, wer sich drüber freuen würde oder wer diese Dinge wirklich noch gebrauchen kann. Und sie dann fröhlich weiter geben.

Auch andere sind auf dieser Spur unterwegs: „Eines Tages fällt dir auf, dass du 99 Prozent nicht brauchst“, singt Silbermond auf ihrem aktuellen Album in „Leichtes Gepäck“. Das erinnert mich an ein Buch des US-Autors Richard Foster, das ich gelesen habe, als ich Anfang 20 war. In „Leben mit leichtem Gepäck“ geht es um einen Lebensstil, der auf Unnötiges leicht verzichten kann und sich auf Wesentliches konzentriert. Ich werde das Buch heute mit ganz anderen Augen betrachten. (Und seit letzter Woche ist meine Chance gewachsen, dieses Buch auch wieder zu finden.)

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Stein für Stein

von Pascal Görtz

Hätte ich früher gewusst, wie sehr Räume mein Leben prägen, wäre ich Architekt oder Stadtplaner geworden. Ich liebe es, mich auf offenen Plätzen selbst wahrzunehmen, Häuserschluchten mit Jugendstilfassaden abzulaufen, die Spuren anderer Stadtbewohner im Straßenbild zu entdecken. Aber auch hohe Decken, Stadtgärten und schwer einsehbare Dachterrassen. Und Charakterecken, von denen nur wenige Notiz nehmen. Die Neugierde treibt mich. Das alles ist verbaute Sehnsucht nach Freiheit oder Größe oder Gemeinschaft oder einer besseren Zukunft. Die Gesichter unserer Städte tragen zutiefst menschliche Züge.

Als Christen haben wir naturgemäß ein gespaltenes Verhältnis zu dieser Form von „Menschlichkeit“. In Städten begegnen wir einer Kultur, die uns in manchem nahekommt, in vielem aber fremd ist. Als Bürger der zukünftigen Welt erleben wir uns als Fremde in der Diaspora. Wir sehen Menschenverachtendes, strukturelle Sünde, Egoismen, die unverheilten Brüche des Lebens auf engstem Raum. Gleichzeitig ist Flucht keine Option: Als christliche Gemeinschaften können wir dem Blick des Nächsten kaum ausweichen. Deshalb ist es nur logisch, wenn sich Gemeinden fragen, wie sie das Evangelium innerhalb der Kultur ihrer Städte zum Strahlen bringen können.

Verändere deine Stadt! Das ist kein Aufruf zum Starksein. Nicht aus uns selbst heraus, nicht als Selbstzweck werden wir die Kultur verändern. Sondern als Erlöste, die zu lieben gelernt haben, weil sie von Gott Liebe erfahren haben.

Schauen wir unseren Städten ins Gesicht – und krempeln dann die Ärmel hoch.

Stein für Stein eine neue Stadt.

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Gestaltete Zitate

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Daniel – Gott ist mein Richter

von Daniel Wildraut

Namen sind mehr als Schall und Rauch: Sie können ihren Träger sympathisch und klug wirken lassen – oder auch das Gegenteil bewirken. Dabei haben Namen ihre ganz eigene Bedeutung. Viele stammen aus der Bibel und tragen oft eine Botschaft in sich.

„Grüß Donald Duck von mir“, oder: „Was hast du heute schon erfunden?“ So oder so ähnlich reagierten vor mehr als 45 Jahren die weniger bibelfesten Menschen, wenn sie zum ersten Mal meinen Vornamen hörten. Das war eine Anspielung auf Daniel Düsentrieb, den genialen aber auch zerstreuten Erfinder aus den „Donald Duck“-Comics. Obwohl ich den Spitznamen „Düsentrieb“ nicht unbedingt schmeichelhaft fand, war er mir immer noch lieber als „Dany + Sahne“. Erinnern Sie sich an diesen Pudding? Ich schon!

Gehen wir einen Schritt in der Chronologie zurück. Meine Eltern hatten sich überlegt, ihrem Erstgeborenen einen biblischen Namen zu geben. Und da ihre eigenen Vornamen mit „D“ anfingen (Dorothea und Detlef), passte „Daniel“ ganz gut dazu. In meinem Geburtsjahr 1968 rangierte „Daniel“ in der Liste der beliebtesten Vornamen für Jungen jenseits von Platz 70. Und so blieb die oben genannte Comicfigur neben dem biblischen Propheten einige Jahre lang mein einziger mir bekannter Namensvetter.

Dies änderte sich Mitte der 70er-Jahre drastisch. Innerhalb kurzer Zeit schoss mein Name an die Spitze der Beliebtheitsskala und hielt sich zwanzig Jahre lang in den Top 10. Wenn ich als Teenager in der Stadt unterwegs war, hörte ich ständig irgendwelche Mütter nach ihrem (kleinen) „Daniel“ rufen. Es schien fast so, als wären Jungs zu dieser Zeit gleich rudelweise auf diesen Namen getauft worden. Unglaublich!

Kurze Randnotiz: Als Mädchen wäre mir Ähnliches nicht passiert, denn dann hätte ich „Delia“ geheißen. Und dieser Name hat es bis heute noch in keinem Jahr unter die beliebtesten 250 Mädchen-Vornamen geschafft.

Bleibt die Frage nach meinem biblischen Namenspatron. Als Kind kannte ich die Geschichte des Propheten Daniel in- und auswendig. Toller, mutiger Kerl! Ich selbst betonte allerdings stets, niemals in einer Löwengrube landen zu wollen. So erzählt es meine Mutter. Später, als Teenager, als ich mich gerade bewusst dem christlichen Glauben zugewandt hatte, war mir die Bedeutung des Namens („Gott ist/sei mein Richter“) eine Zeit lang sehr wichtig.

Ich mag meinen Vornamen – auch heute noch. Aber inzwischen denke ich nur noch selten über ihn oder seine Bedeutung nach. Eine besondere Verbundenheit mit der biblischen Gestalt verspüre ich nicht. Prophetische Gaben? Bei mir Fehlanzeige! Gut, ich mag Löwen. Aber das hängt vermutlich nicht mit meinem Vornamen zusammen. Oder doch?

 

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