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Hoffnung ist das größte Geschenk

Lydia Riess

 

Im vergangenen Jahr drehte der Musiker Chris Lass gemeinsam mit der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ ein Video, in dem zwei Mädchen einander durch ein Geschenk näherkommen. lebenslust hat nach dem Grund für das Video gefragt – und warum Hoffnung ein so wichtiges Geschenk ist.

Chris, was war der Grundgedanke deines Videos?

Ich kenne die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“, seit ich ein kleiner Knirps bin, und fand es total stark, darauf hinzuweisen. Wir haben den Song „Power of Prayer“ von meinem Album ausgewählt, das seinerzeit herauskam, also „Kraft des Gebets“. Dazu haben wir eine Geschichte entwickelt, in der es darum geht, etwas zu verschenken, an andere zu denken, für andere da zu sein. Das passt gut zum Thema „Gebet“, denn beim Beten dreht man sich nicht nur um sich selber, sondern tut das für andere, als Fürbitte. Außerdem finde ich: Für andere zu beten ist gut, aber auch etwas für sie zu tun, ist genauso gut, wenn nicht noch besser!

Manche sagen, kleine Gesten wie die Geschenke von „Weihnachten im Schuhkarton“ verändern nicht viel.

Dahinter steckt der Gedanke: „Man muss Großes tun, damit sich Großes bewegt.“ Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das nicht stimmt. Wer bemisst, was groß und was klein ist? Dinge beginnen oft im Kleinen, bevor sie groß werden. Gerade bei der Aktion geht es ja darum, Kindern eine Freude zu machen und ihnen Hoffnung zu schenken. Ihnen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind und dass es Menschen gibt, die sie wertschätzen. Was das für ein Leben bedeuten kann, ist unermesslich und kann in der Verkettung am Ende etwas ganz Großes bewirken!

Als ich noch ein Kind war, haben wir in unserer Gemeinde diese Kartons gepackt für andere Kinder, und wir haben jedes Mal auch Feedback bekommen. Das war immer stark zu sehen, dass da Kinder sind, die sich total freuen!

Wie kann man konkret Hoffnung schenken, nicht nur an Weihnachten, sondern im Alltag?

Indem man anderen Mut zuspricht, anstatt ihre Hoffnungen und Träume in Frage zu stellen. Das würde dazu führen, dass die Menschen um uns herum mutiger werden und Dinge erleben und schaffen, die sie über sich hinauswachsen lassen – und damit auch andere inspirieren. Ich singe viel mit Leuten gemeinsam. Wenn die dann erleben, dass sie eine Atmosphäre verändern mit ihrer Stimme, ihren Liedern, ihren Botschaften – das ist großartig!

So haben wir es auch beim Video erlebt: Mitten im Dreh schüttete es auf einmal so heftig aus allen Wolken, dass alle so durchnässt waren, dass ans Weiterdrehen nicht zu denken war. Gott sei Dank gab es ganz in der Nähe ein Luxushotel, in dem normalerweise nur die ganz „Großen“, Reichen und Berühmten unterkommen. Und die Angestellten dort waren tatsächlich so lieb und haben unsere ganzen Klamotten in den Trockner geschmissen und uns ein paar Föne gegeben – wir haben uns auf den Toiletten eingeschlossen und uns gegenseitig trockengeföhnt. Als die Sonne wieder rauskam, konnten wir weiterdrehen. Sie haben also das Video für uns gerettet, indem sie uns so beschenkt haben.

Warum ist Hoffnung so wichtig für Menschen?

Ich persönlich glaube, dass Hoffnung der Motor ist, der uns erlaubt, Dinge anzupacken. Hoffnung ist die Kraft, die uns erlaubt, Probleme anzugehen, unser Leben zu verändern, den Glauben nicht zu verlieren an andere Menschen und sich selbst. Man sagt ja nicht umsonst: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, ein biblisches Zitat. Ich glaube, dass das wirklich so ist: Wenn wir anderen Menschen Hoffnung zusprechen und sie ermutigen, dann ist das wahrscheinlich das größte Geschenk, das man jemandem machen kann.

 

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Bethlehem im Ruhrgebiet

Ingrid Jope

 

Weihnachten erlebt: Wenn Kinder zur Krippe kommen

Wenige Tage nach Heiligabend lud ein strahlender Winterhimmel zu einem ausgiebigen Spaziergang ein. Der Himmel zeigte sein schönstes Blau bei klirrender Kälte. Um möglichst viel heißbegehrte Wintersonne zu spüren, suchten wir anhand einer Wanderkarte einen unbekannten Weg, der uns auf einem Höhenzug entlangführte. Mein Mann und ich spazierten auf dem Asphalt. Unsere beiden Kinder schlugen sich durchs Dickicht. Da steckte unser vierjähriger Sohn – noch ganz unter dem Eindruck des Weihnachtsmusicals in unserer Kirchgemeinde – seine große Schwester mit der Idee an: „Komm, wir sind Hirten und wandern nach Bethlehem!“ Gesagt, getan. Beide stapften mit Stöcken in der Hand und rotwangigen Gesichtern über Stock und Stein, zwischen Bäumen und Büschen entlang. Es war ein beschwerlicher Weg durchs Gelände, aber die Kinder hatten übereifrig ihren Spaß und wiederholten immer wieder: „Wir sind Hirten! Wir wandern nach Bethlehem!“ Schließlich überquerte der Wanderweg einen Hof, offensichtlich eine Schreinerei. Da ruft unsere Tochter plötzlich: „Da, der Stall!“ Und tatsächlich stand am Wegesrand eine lebensgroße Krippenszene aus einfachen Holzfiguren als Weihnachtsdekoration. Die Kinder rannten begeistert darauf zu. Fast andächtig beugten sie sich über die Krippe und schenkten dem „Jesuskind“ ihre Wanderstöcke. Auch wir Eltern waren überrascht von diesem schönen Zufall und berührt davon, wie aus dem kindlichen Spiel plötzlich Ernst wurde. Ja, das Erlebnis wurde uns zu einem eindrücklichen Bild: Jesus, der Sohn Gottes, ist nicht nur an den Feiertagen im Glanz des Weihnachtsbaumes zu finden. Sondern er ist da, wenn wir uns auf unserem Lebensweg vorwärts mühen. Manchmal verlaufen unsere Tage wie ein Spaziergang im strahlenden Sonnenschein: Wir haben vieles, wofür wir danken können. Wir haben Menschen um uns, mit denen wir unser Glück teilen. Aber nicht selten kämpfen wir uns Schritt für Schritt nach vorne. Wir stolpern über Wurzeln, verletzen uns an Dornen und setzen nur mühsam einen Fuß vor den anderen, kurz davor, aufzugeben. Wir werden von Sorgen niedergedrückt und zweifeln, weil wir manches nicht verstehen. Und gerade auf diesem mühsamen Weg durchs Dickicht unseres Lebens will Jesus uns begegnen. Er will uns zeigen, wie sehr Gott uns liebt. Er will uns umarmen und trösten, wenn wir uns an den Leidenspunkten unseres persönlichen Weges reiben. Er will uns befreien, wo Schuldgefühle uns die Luft abschnüren, und uns vergeben, wo wir tatsächlich schuldig geworden sind. Dafür ist Gott Mensch geworden. Er will uns seinen Frieden schenken – mitten in den Fragen und Widersprüchlichkeiten unseres Daseins. Das ist der tiefe Sinn von Weihnachten, der bis in die dunkelsten Winkel unseres Lebens leuchtet: Gott ist da. Wenn wir ihm unser Herz öffnen, wird unser ganzer Lebensweg eine Weihnachtswanderung.

 

Denn uns wurde ein Kind geboren,

uns wurde ein Sohn geschenkt.

Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft.

Er heißt: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst. (Jesaja 9,5)

 

 

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Jonathan, ein Geschenk Gottes

Jonathan Bauer

Jonathan. Dieser Name ist meinen Verwandten und Freunden wohl etwas zu lang. Deshalb überrascht es vielleicht auch nicht, wenn ich von ihnen kaum so genannt werde. Denn für einen so langen Namen haben sich diese eine ebenso lange Liste an Spitznamen überlegt: Joni, Jonny, Johny, John sind da nur ein kleiner Vorgeschmack auf die ganze Bandbreite. Wenn ich als Kind doch mal bei meinem vollen Namen genannt wurde, dann häufig von meinen Eltern – und auch nicht selten nur aus dem folgenen Grund: Ich hatte mal wieder etwas angestellt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich mag meinen Namen. Er ist eine Ableitung aus dem Hebräischen: Jeho-nathan. „Jeho“ ist eine Kurzform des Namens Jahwe, mit dem sich Gott im Alten Testament immer wieder dem Volk Israels vorstellt. „Nathan“ bedeutet „hat gegeben“. Jonathan bedeutet dann also: „Jahwe hat gegeben“ oder „Geschenk Jahwes“. Ich bin ein Geschenk. Daran erinnert mich mein Name immer wieder. Aber für wen war ich ein Geschenk? Für meine Eltern? Meine Freunde? Meine Mitmenschen?

Auch die Bibel kennt einen Menschen mit dem Namen Jonathan, der ein Geschenk für einen besonderen Mann war: David, als dieser noch nicht König von Israel war. Jonathan war der Sohn des Königs Saul. Zwischen Jonathan und David entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Denn Jonathan rettete David mehrmals vor seinem Vater, der David aus Eifersucht und Angst um sein Königreich umbringen wollte. Als Jonathan schließlich bei einer Schlacht gegen die Philister starb, weinte David sehr um seinen verlorenen Freund, weil er ihn so sehr geliebt hatte. Eine krasse Geschichte. Jonathan war ein wirklich großes Geschenk für David. Ohne ihn wäre David wohl nie König geworden. Und doch zeigt es mir, dass auch ich ein Geschenk sein kann für meine Mitmenschen. Vielleicht nicht unbedingt, indem ich sie vor dem Tod rette, aber indem ich ihnen mit Liebe und Akzeptanz im Lichte Jesu gegenübertrete. Jeder Mensch ist ein Geschenk, auf einzigartige Weise erschaffen. Mein Name erinnert mich daran. Jeden Tag. Lasst uns ein Geschenk sein – für unsere Familienmitglieder, Freunde und alle anderen Menschen.

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Angekommen

Ich liebe die deutsche Sprache. Nicht nur, wenn ich Gedichte des Poeten Rainer Maria Rilke lese. Oder wenn ich bei einem Poetry-Slam-Abend in einem Berliner Club rumhänge. Der Grund für meine Sprach-Liebe? Im Deutschen gibt es großartige Worte, die einfach nicht übersetzbar sind! Oft werden sie eins zu eins in den Wortschatz anderer Sprachen übernommen. Da gibt es zum Beispiel so stimmungsvolle Ausdrücke wie „Gemütlichkeit“. Oder „Weltschmerz“. Oder „Wunderkind“.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

Advents- und Weihnachts-Ideen, um Ihren Mitmenschen eine Freude zu machen.

  1. Stellen Sie einen Teller mit selbstgebackenen Plätzchen in den Flur Ihres Mehrfamilienhauses oder vor die Tür Ihrer Nachbarn.
  2. Besuchen Sie Flüchtlinge, die an Ihrem Wohnort untergebracht sind, und bieten Sie ihnen Ihre Hilfe an.
  3. Helfen Sie dem alten Nachbarn oder der alleinerziehenden Mutter nebenan beim Schneeschippen.
  4. Basteln Sie für jeden Ihrer Freunde einen persönlichen Adventskalender. Beim einen enthält der vielleicht Fußball-Anekdoten, bei der anderen Rezepte, beim Dritten Süßigkeiten.
  5. Helfen Sie der alten Nachbarin von gegenüber beim Dekorieren, zum Beispiel beim Aufhängen der Lichterketten.
  6. Schenken Sie der Postbotin, den Männern von der Müllabfuhr, der Zeitungs-Austrägerin etwas Süßes als Dankeschön für ihren Einsatz. Das motiviert sie fürs nächste Jahr.
  7. An der Kasse kramt jemand hinter Ihnen in seinem Kleingeld, um einen Schokoriegel zu bezahlen? Übernehmen Sie seine Rechnung.
  8. Bieten Sie Ihren Nachbarn an, beim nächsten Mal für sie mit einzukaufen.
  9. Setzen Sie einen großen Topf Punsch auf und laden Sie alle dazu ein, die Sie beim Einkaufen der Zutaten treffen.
  10. Besuchen Sie alte Menschen im Altenheim und lesen Sie ihnen eine weihnachtliche Geschichte vor – oder bringen Sie kleine Geschenke mit.
  11. Passen Sie einen Abend lang auf die kleinen Kinder Ihrer Nachbarn auf. Die Eltern können dann ungestört ihre Weihnachtseinkäufe machen oder einfach in Ruhe über den Weihnachtsmarkt schlendern.
  12. Bringen Sie einem Obdachlosen ein heißes alkoholfreies Getränk.
  13. Geben Sie den Nachbarskindern kostenlos Nachhilfe.
  14. Spielen Sie den Nikolaus/Weihnachtsmann bei der Bescherung im Kindergarten.
  15. Helfen Sie Ihren Bekannten im Haushalt oder bei kleinen Reparaturen.
  16. Bieten Sie bei Bus- oder Bahnfahrt Rentnern einen Platz an.
  17. Laden Sie Ihren Partner zum Essen ein.
  18. Werfen Sie ermutigende Postkarten oder kleine Schokoladentafeln in die Briefkästen Ihrer Nachbarn.

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Es gibt keine biblischen Prinzipien

Von Dr. Ulrich Wendel

Man begegnet ihr immer wieder: der Redeweise von „biblischen Prinzipien“. In zahlreichen Predigten, aber auch in Büchern und Schulungskonzepten. Da gibt es zum Beispiel „biblische Prinzipien für gelungene Kommunikation“ nach Epheser 4, ferner biblische Prinzipien für den Umgang mit Geld (unter dem Titel „Mäuse, Motten und Mercedes“) oder auch biblische Geschäftsprinzipien: „Die Bibel, das beste Managementhandbuch der Welt!“ Nicht zu vergessen die biblischen Prinzipien des Gemeindewachstums.

Keine Frage, Prinzipien sind nützlich. Weil man wenige allgemeine Grundsätze dann auf seine spezielle Situation anwenden kann. Ein Prinzip passt „im Prinzip“ erst mal immer und überall. Es ist handhabbar und funktioniert aus sich heraus.

Genau das ist es, was mich misstrauisch macht gegenüber der inflationären Verwendung von sogenannten biblischen Prinzipien. Denn der Glaube, den die Bibel beschreibt, ist nicht handhabbar und funktioniert auch nicht aus sich heraus. Er „funktioniert“ überhaupt nicht, sondern er lebt aus der Begegnung mit Gott.

Gott zeigt sich in der Bibel nicht in abstrakten Prinzipien, sondern durch sein Handeln in der Geschichte. Das ist ein pulsierendes Geschehen. Der lebendige Gott bleibt sich treu – aber er unterwirft sich keinen Prinzipien. Wer biblische Prinzipien sucht, läuft Gefahr, ein Christentum zu produzieren, das letztlich ohne Gott auskommt. Man hat ja Prinzipien…

Außerdem: Sind die Bibeltexte, die für bestimmte Prinzipien herhalten müssen, nicht oft willkürlich ausgewählt? Wer sagt denn, dass ein bestimmtes Prinzip gerade in diesem Briefabschnitt von Paulus oder in jenem Spruch Salomos steckt? Was ist mit den vielen anderen Texten, die auch noch etwas zu sagen haben? Fallen die aus dem Prinzip heraus? Oft fügen sich die Texte der Bibel eben in kein Prinzip ein.

Natürlich gibt es wiederkehrende Grundmuster, wie Gott handelt. So z.B. das Muster von Saat und Ernte: Was der Mensch sät, wird er ernten (vgl. Galater 6,7-8; 2. Korinther 9,6). Aber hier gibt es auch zahlreiche Ausnahmen. Und das wichtigste Grundmuster der Bibel ist kein Prinzip, sondern ein Geschenk: Gott ist Liebe. Die wichtigste Berufung ist keine Maxime, sondern der Ruf eines liebenden Gottes: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben.“

Wie wir als Christen leben sollen, sei es im Blick auf Kommunikation, Geld, Geschäftsverhalten oder Gemeindewachstum, es wird immer nur gehen im engen Gespräch mit Gott. Und nie ohne den Heiligen Geist.

Gottes Wort ist nicht unübersichtlich, nicht unberechenbar. Aber auch nicht starr festgelegt auf Prinzipien. Sondern reich und weit und lebendig und von Gottes Charakter durchdrungen. Es ist jedem Prinzip überlegen.

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Aus der Gnade herausfallen?

Von Dr. Ulrich Wendel

Falsch verstandene Bibelverse erklärt

„Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid aus der Gnade gefallen (Galater 5,4).“

„Man kann auch aus der Gnade herausfallen!“ Ich habe die besorgte Stimme desjenigen noch im Ohr, der mir das sagte. Erst viel später entdeckte ich, dass er sich auf diesen Vers aus der Bibel bezog. Alle, die ich über diesen Bibelvers sprechen hörte, waren im Glauben eher unsichere Menschen, denen der Zweifel näher lag als die Gewissheit. Diese Verunsicherung hat offenbar ihren biblischen Grund: Wenn man aus der Gnade herausfallen kann, dann scheint es ja noch keine ausgemachte Sache zu sein, dass Gott einen errettet und angenommen hat.

Was aber hat Paulus gemeint, als er den Galatern diesen Satz über das Gesetz und die Gnade schrieb?

Zunächst müsste man exakter übersetzen. Das Wort „aus“ steht nicht im Grundtext. In diesem Falle hat dann auch das Verb eine andere Bedeutung; es heißt: „etwas verlieren“. Unter bestimmten Voraussetzungen können Glaubende also das Geschenk Gottes – die Gnade – wieder verlieren. Welche Voraussetzungen sind das?

Paulus richtet sich im Galaterbrief an Christen, die zum Glauben gekommen sind, aber dann nachträglich noch eigene Leistungen hinzufügen wollen, um bei Gott anerkannt zu sein. Das bloße Glauben reicht ihnen nicht aus, es scheint ihnen nicht verlässlich genug zu sein. Sie halten zusätzlich noch Vorschriften ein, die Gott seinem Volk, den Juden gegeben hatte. Dabei waren die Christen aus Galatien mehrheitlich gar keine Juden.

Wer so etwas tut und zu Gottes Gnade sicherheitshalber noch eigene Leistung hinzufügen will, der ergänzt die Gnade nicht, sondern verliert sie. Das ist es, was Paulus warnend sagen will. Denn Gnade kann man nur ganz oder gar nicht annehmen.

Paulus wendet sich also nicht an unsichere, angefochtene Glaubende, sondern im Gegenteil: an allzu sichere Christen. Er meint niemanden, der in seinem Glauben auf schwankendem Boden steht, sondern er meint Leute, die ihren Glauben durch eine Extrakonstruktion stabilisieren wollen. Die laufen Gefahr, die Gnade zu verlieren.

Für unsichere oder zweifelnde Christen gilt eher das Pauluswort aus dem Philipperbrief (1,6): „Ich bin ganz sicher, dass Gott, der sein gutes Werk in euch angefangen hat, damit weitermachen und es vollenden wird bis zu dem Tag, an dem Christus Jesus wiederkommt.“

 

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Weggeben!

Von Martin Gundlach

Wir haben ein kleines Haus und wenig Platz für Überflüssiges. Trotzdem staut sich bei uns eine Menge, in den Regalen, auf Schränken und in den Zimmerecken. Gerade merken wir, wie befreiend es ist zu entrümpeln. Kaputte und wertlose Dinge zu entsorgen und gut erhaltene an Menschen weiter zu geben, die sie richtig gut gebrauchen können. Wir haben das Gefühl, dass mit dem gewonnenen Platz auch Raum für neue Gedanken entsteht – und dass wir so manche verschütteten Dinge oder Themen überhaupt erst wieder in den Blick bekommen. Deshalb an dieser Stelle zwei Anregungen aus den beiden letzten Wochen.

  • Leben Sie nicht in der Vergangenheit! Hoffen Sie nicht, dass Ihre Kinder irgendwann einmal die alten vergilbten Reclam-Hefte lesen wollen. Ihr altes Telefon reaktivieren? Das Geschirr von Oma übernehmen? Ja, ein oder zwei Nostalgiestücke sind okay. Trennen Sie sich vom Rest. Klamotten, aus denen die Kinder herausgewachsen sind, Spielzeug, mit dem keiner mehr spielt. Weg damit, wenn Sie es nicht mehr brauchen. Es gibt ganze Regale voller Literatur, wie befreiend dieser Schritt ist. Ich weiß das – und trotzdem tue ich mich oft überraschend schwer mit dem Weggeben.
  • Für uns gibt es zwei Optionen: Die schönen Teile verschenken, die unnützen Dinge wegwerfen. Wir verkaufen nichts. Wir fühlen uns beschenkt und schenken weiter. Es gibt momentan so unendlich viel Bedarf im Land bei denen, die als Flüchtlinge zu uns kommen. Ja, Sie können aus Ihrer Entrümpelungstour noch ein paar Euro oder Franken herausholen. Das ist nicht verwerflich und vielleicht im Einzelfall richtig. Sie können sich aber auch überlegen, wer sich drüber freuen würde oder wer diese Dinge wirklich noch gebrauchen kann. Und sie dann fröhlich weiter geben.

Auch andere sind auf dieser Spur unterwegs: „Eines Tages fällt dir auf, dass du 99 Prozent nicht brauchst“, singt Silbermond auf ihrem aktuellen Album in „Leichtes Gepäck“. Das erinnert mich an ein Buch des US-Autors Richard Foster, das ich gelesen habe, als ich Anfang 20 war. In „Leben mit leichtem Gepäck“ geht es um einen Lebensstil, der auf Unnötiges leicht verzichten kann und sich auf Wesentliches konzentriert. Ich werde das Buch heute mit ganz anderen Augen betrachten. (Und seit letzter Woche ist meine Chance gewachsen, dieses Buch auch wieder zu finden.)

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10 Tipps um mit den Nachbarn ins Gespräch zu kommen

Von Marietta Steinhöfel

  1. Ein kurzes Gespräch, ein freundliches Lächeln, ein Gruß über den Gartenzaun – solche Momente erhellen das Gemüt. Halten Sie die Augen offen nach unverhofften Momenten, erwarten Sie Gutes von diesem Tag!
  2. Sie feiern demnächst ein Fest in Ihrer Wohnung oder im Garten? Eine ideale Gelegenheit, die Hausgemeinschaft einzuladen.
  3. Feiertage sind eine toller Anlass, um den Nachbarn mit einer kleinen Aufmerksamkeit zu beschenken. Überreichen Sie selbstgebackenen Kuchen oder einen Blumenstrauß – persönlich oder heimlich als Wichtel. Schön dazu: Eine Postkarte mit lieben Worten.
  4. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Auch den Nachbarn, der durch den Hausflur schimpft? Gar nicht so einfach! Überlegen Sie: Welchen Schritt können Sie tun, um das Zusammenleben besser zu gestalten?
  5. Den Wohnungsschlüssel vergessen, das Auto springt nicht an. Wie gut, dass man Nachbarn hat! Unterstützen Sie sich gegenseitig mit ihren Ressourcen.
  6. Als Nachbar ist man nah dran an der Lebenswelt seines Nächsten. Begegnen Sie sich dort: Das Päckchen für den Studenten annehmen, die Kinder der alleinerziehenden Mutter hüten, den Witwer zum Kaffee einladen.
  7. Planen Sie mit Ihren Nachbarn ein gemeinsames Fest. Wir wär’s mit einer Hüpfburg für die Kinder, Würstchen vom Grill und einem musikalischen Beitrag?
  8. Wenn der Platz rar ist, bietet sich ein gemeinsames Gemüse- oder Blumenbeet an. Das macht gleich weniger Arbeit für den Einzelnen!
  9. In Mietwohnungen werden Aufgaben wie den Flur fegen oder Vorgarten herrichten umverteilt. Manch‘ lästige Pflicht lässt sich zusammen viel einfacher und unterhaltsamer erledigen.
  10. In vielen Wohnheimen werden gemeinschaftliche Veranstaltungen angeboten. Dort kann man in lockerer Atmosphäre mit den Nachbarn in Kontakt kommen.

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10 Tipps für eine ungewöhnliche Advents- und Weihnachtszeit

Von Marietta Steinhöfel

  1. Treffen Sie sich mit Freunden oder Familie zum gemeinsamen Kochen. Jeder bringt eine Zutat mit, aber keiner verrät welche! Lassen Sie ihrer Kreativität freien Lauf und komponieren Sie gemeinsam ein völlig neues Gericht.
  2. Der Alltag ist gespickt mit bewegenden Momenten – oft übersehen wir sie. Nehmen Sie sich einen Tag lang Zeit, Menschen in Ihrem Alltag bewusst wahrzunehmen. Packen Sie in Ihre linke Hosentasche eine Hand voll Reiskörner. Jedes Mal, wenn Sie etwas oder jemand zum Lächeln bringt, wandert ein Reiskorn in die rechte Hosentasche. Am Abend darf gezählt werden!
  3. Oft läuft der Heiligabend immer in der gleichen Konstellation ab. Haben Sie Mut zu Neuem! Sie kennen einsame Menschen in Ihrem Umfeld? Laden Sie diese doch einfach als Weihnachtsgäste in Ihre Runde ein!
  4. Sie haben selbst noch keine Pläne? Wir wäre es mit einem offenen Weihnachtsabend in Ihrer Gemeinde? Jeder darf teilnehmen und sich beteiligen – mit Gesangseinlagen, Spieleideen oder kulinarischen Köstlichkeiten.
  5. Menschen reich zu beschenken kostet nicht viel Geld. Sie dürfen Gottes Segen einfach weitergeben: Sprechen Sie, zum Beispiel für den Verkäufer an der Kasse, einfach im Stillen (oder laut, wenn Sie sich trauen!) ein kurzes Segensgebet. „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“ (nach 1. Mose 12, 2).
  6. Der Winter ist für jedes Kind eine besondere Zeit. Welches persönliche Winter-Weihnachtsritual hat Ihr Herz erwärmt? Einen Schneemann bauen, durch den Wald spazieren, Eiskristalle am Fenster bestaunen, mit einer Tasse heißer Schokolade und dicken Socken unter die Decke kriechen? Es fühlt sich heute sicher noch wie damals an!
  7. Sie können mit kitschigem Weihnachtsschmuck nichts anfangen? Dann widersetzen Sie sich den saisonalen Normen und schmücken Ihren Raum zum Beispiel mit bunten Blumen, in knalligen Farben oder maritimen Flair!
  8. Selbstgemachtes Knuspermüsli verwöhnt zweifach: wenn es beim Backen herrlich duftet und später stolz in der Schüssel landet. Hübsch in Gläsern verpackt erfreut es als Geschenk ein drittes Mal!
  9. Gibt es eine Eislauffläche bei Ihnen in der Nähe? Dann einfach mal dem wilden Treiben zuschauen: Kinderlachen, Neuanfänge, Leichtigkeit sehen – vielleicht sogar mitmachen.
  10. Einfach ins Warme fliegen und unabhängig von Traditionen dem Wunder von Weihnachten gedenken.

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